Das Ende des 2. Weltkrieges in Europa am 8. Mai 1945 bedeutete die Befreiung von nationalsozialistischer Herrschaft, Völkermord und dem Grauen des Krieges. Zum Gedenken an die Befreiung vor 75 Jahren war der 8. Mai 2020 zudem auf Initiative der Berliner Landesregierung ein einmaliger gesetzlicher Feiertag in Berlin.
Die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung und die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg luden deshalb am 8. Mai 2020 um 11:00 Uhr zum Gedenken an den ersten sowjetischen Stadtkommandanten und Ehrenbürger der Stadt Berlin Oberst Nikolai E. Bersarin an der Gedenktafel am Dienstgebäude des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg in der Petersburger Straße 86-90 ein. Etwa 30 Personen folgten der Einladung, legten Blumen nieder und gedachten gemeinsam – unter Wahrung der Corona-bedingten Abstandsregelungen – dem Tag der Befreiung.
An der Veranstaltung nahmen seitens des Bezirksamts Knut Mildner-Spindler, stellvertretender Bezirksbürgermeister, und seitens der Bezirksverordnetenversammlung Regine Sommer-Wetter, stellvertretende BVV-Vorsitzende, teil. Die Veranstaltung fand gemeinsam mit dem VVN/Bund der Antifaschisten statt, alle demokratischen Parteien der BVV Friedrichshain-Kreuzberg waren vertreten.
Der stellvertretende Bezirksbürgermeister erinnerte eingangs an Bersarins Anstrengungen als Berliner Stadtkommandant zur Verwaltungsbildung in den ersten Nachkriegstagen, die vorrangig praktische Maßnahmen wie den Aufbau einer neuen Stadtpolizei, Lebensmittelbeschaffung und die Wiederinbetriebnahme der Infrastruktur umfasste. In dieser Funktion entstand sein bekanntes Zitat aus einem Interview „Ich versichere Ihnen, daß Kämpfen wesentlich leichter ist als die Verwaltung einer so großen Stadt.“
Herr Mildner-Spindler erinnerte in seiner Ansprache an die großen Verbrechen der Nationalsozialisten und das große Leid durch Krieg, Shoa und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Aufgrund der großen Bedeutung des Tags der Befreiung für alle Menschen, die unter den Verbrechen des Nationalsozialismus zu leiden hatten, befürwortet der stellvertretende Bezirksbürgermeister die dauerhafte Begehung des Tags der Befreiung als gesetzlichen Feiertag zum Gedenken und zur Mahnung.