Am 6. August 2018 versammelten sich ca. 150 Menschen an der Weltfriedensglocke im Volkspark Friedrichshain, um der 200.000 Opfer der US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 zu gedenken. In Hiroshima wurden 70 Prozent der Gebäude zerstört, in Nagasaki 6,7 Quadratkilometer der Stadt dem Erdboden gleich gemacht. Auch 73 Jahre später leiden und sterben Menschen an den Spätfolgen der Explosionen. All dies zeigt die katastrophalen humanitären Folgen des Einsatzes von Atomwaffen.
Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann, erinnerte in ihrer Begrüßungsrede an die Schrecken des Atombombenabwurfs als Folge von Faschismus und Krieg. Sie rief eindringlich auf, sich gegen Rechtsradikalismus und Faschismus zur Wehr zu setzen und sprach davon, dass es heute nicht mehr selbstverständlich ist, dass wir und unsere Kinder davon ausgehen können, dass wir eine kriegslose Zeit erleben werden.
Friedensforscher Otfried Nassauer, Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS), wies darauf hin, dass die Welt von einer atomaren Abrüstung noch weit entfernt ist, obwohl der 1968 von der UNO beschlossene und 1970 in Kraft getretene Atomwaffensperrvertrag die Atommächte auch zur Abrüstung ihrer nuklearen Arsenale verpflichte. Stattdessen werden Atomwaffen derzeit modernisiert – was auch die in Deutschland stationierten US-Atomraketen beträfe.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bündnis “6. August” (Deutscher Friedensrat e.V., Deutsch-Japanisches Friedensforum Berlin e.V., Friedensglockengesellschaft Berlin e.V., Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V., Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg).