Regina Jonas (1902 – 1944) wurde 1935 als Rabbinerin ordiniert und war damit die weltweit erste Frau in diesem Amt. Schon im Studium setzte sie sich in ihrer Abschlussarbeit „Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“ mit dem weiblichen Rabbinertum auseinander. Nach ihrer Ordination durfte sie offiziell nur in der Seelsorge tätig sein und Religionsunterricht geben. Trotzdem arbeitete Regina Jonas ab 1938 verstärkt als Rabbinerin. Zudem setzte sie sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein und war in jüdischen Frauenorganisationen wie dem „Jüdischen Frauenbund“ aktiv.
Unter dem nationalsozialistischen Regime musste sie Anfang 1942 Zwangsarbeit in Lichtenberg leisten, bevor sie im November desselben Jahres ins Konzentrationslager nach Theresienstadt deportiert wurde. Auch dort leistete sie seelsorgerische Arbeit und hielt Predigten für Gefangene. Im Oktober 1944 wurde sie ins KZ nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort nach wenigen Wochen ermordet.