Weiterentwicklung des Verkehrswenderates
Das Mobilitätsgesetz Berlin (MobG BE) wurde mit dem neuen Abschnitt Fußverkehr im Abgeordnetenhaus beschlossen.
Nach § 51 (6) MobG BE sollen in den Bezirken bezirkliche Gremien für die Belange des Fußverkehrs das Bezirksamt beraten. Diese Sitzungen sollen öffentlich stattfinden.
Dazu schlägt das Bezirksamt folgende Punkte vor:
- Die Berücksichtigung der Fußverkehrsbelange soll Teil dieses Gremiums werden.
- Die integrierte Betrachtung aller Verkehrsarten ergibt Sinn, was sich bereits im bestehenden Titel „Verkehrswenderat“ ausdrückt.
- Zur nächsten Sitzung legt das Bezirksamt einen Satzungsentwurf für den Verkehrwenderat vor.
- In der Satzung sollen u.a. feste TeilnehmeInnen mit Stimmrechten festgelegt werden. Gäste sollen weiterhin möglich sein. Die Arbeitsweise des Gremiums wird genauer definiert.
- Ziel ist, dass zivilgesellschaftliche Organisationen ihre Belange in dieses Gremium einbringen.
- Der Verkehrswenderat soll die Diversität der Menschen im Bezirk widerspiegeln. Zukünftig sollen vermehrt Frauen sowie BürgerInnen mit Migrationsgeschichte im Verkehrswenderat eingebunden werden.
- Die jährliche Fortschreibung des bezirklichen Rad- und Fußverkehrsplans wird im Verkehrswenderat vorgestellt und diskutiert.
- Der Verkehrswenderat soll entsprechend die Vorschläge zur Rad- und Fußverkehrsplan abstimmen und in die weiteren Beschlüsse einbringen. Damit soll eine größere Verbindlichkeit geschaffen werden.
- Das Gremium erhält eine Geschäftsstelle zur Organisation der Sitzungen.
Es wird allgemein Zustimmung zu den Vorschlägen geäußert.
Neue Strukturen im Straßen- und Grünflächenamt
- Es gibt seit kurzem einen neuen Fachbereich “Öffentlicher Raum”, der die Aufgaben Liegenschaftsverwaltung, Aufsicht, Genehmigungen und Öffentlichkeit/Beteiligung umfasst.
- Im Fachbereich Straßen wird eine neue Gruppe mit dem Namen “Mobilitätswende” gegründet, die ca. 7-8 MitarbeiterInnen umfassen wird, darunter zwei neue IngenieurInnen und ein neuer Ingenieur, die in Kürze ihren Dienst im Bezirksamt antreten.
- Die Schnittstellen zur Straßenverkehrsbehörde und zur Bauausführung werden sinnvoll definiert.
- Die Stellenbesetzungen konnten auf Grundlage einer guten BewerberInnen-Lage abgeschlossen werden.
- Es werden im SGA auch bezirksangrenzende Projekte als Amtshilfe-Ersuchen aus anderen Bezirken bearbeitet, sofern dies die eigenen Projekte nicht verzögert.
Aktuelle Maßnahmenliste aus dem Fachbereich Straßen
- Die aktuelle “Maßnahmenliste des Fachbereich Straßen” wurde bereits im Dezember 2020 im zuständigen Ausschuss UVKI öffentlich vorgestellt und mit der Einladung zur Sitzung des Verkehrswenderat versandt.
- Einige Projekte auf der Maßnahmenliste wurden zwischenzeitlich bereits abgeschlossen.
- Die Liste wird weiter fortgeschrieben und gemäß der zukünftig geplanten Satzung (s.o.) im Verkehrswenderat besprochen und abgestimmt.
Interaktive Karte der GB InfraVelo GmbH
Einige Projekte auf der bezirklichen Maßnahmenliste sind auch bereits von der GB InfraVelo GmbH in einer berlinweiten Karte im Internet veröffentlicht.
Die Projekte auf der interaktiven Karte der GB InfraVelo GmbH werden in Abstimmung mit dem Bezirk regelmäßig aktualisiert und ergänzt.
Fahrbahnoberflächen von Pflasterstraßen
Seitens der Verbände wird angefragt, ob Maßnahmen zur Verbesserung der Pflasterstraßen im Samariter Kiez möglich sind.
- Für die Umwandlung von Fahrbahngrobpflaster für die Samariterstraße oder Voigtstraße gibt es derzeit keine Planung.
- Das SGA nimmt den Hinweis aber auf und wird dies längerfristig prüfen.
- In Planung ist derzeit eine Verbesserung der Oberfläche für die Gärtnerstraße sowie in Kreuzberg der Segitzdamm sowie Erkelenzdamm, dort nur jeweils ein Streifen am Fahrbahnrand.
- Wenn Fahrbahnflächen asphaltiert werden, müssen auch andere Punkte (Gehwegvorstreckungen, Bordabsenkungen, Entwässerung etc.) beachtet werden.
- Es wurden verschiedenste Aspekte einer Asphaltierung von bisherigen Pflasterstraßen (Barrierefreiheit, Fahrkomfort, Gehwegradeln, Versiegelung, Stadtgestaltung, Kosten) diskutiert.
Mehringdamm
Die Umsetzung der Planung im Abschnitt zwischen Bergmannstr. und Gneisenaustraße beginnt.
- Büsche werden zurückgeschnitten, teilweise Pflanzbeete zurückgebaut oder verkleinert. Belange des Stadtgrüns werden berücksichtigt.
- Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH wird im Vorfeld Arbeiten an Gasleitungen durchführen, danach wird ein breiter und asphaltierter Radweg gebaut.
- Weitere Abschnitte des Mehringdamms in Richtung Blücherplatz sind mittelfristig in der Planung. Über die mögliche Flächenverteilung (Fußweg, Radweg, Protected Bike Lane) wurde diskutiert.
Sachstand Projekt Generalszug
- Die Machbarkeit der “Radbahn” auf dem Generalszug der Yorckstr. sowie Gneisenaustr. zwischen Kreuzbergstr. und Südstern wurde untersucht.
- Die Machbarkeitsstudie kommt zum Ergebnis, dass der Umbau in Mittellage insbesondere an den Knotenpunkten sehr aufwendig wäre. Dies auch für die Berücksichtigung der Belange des Fußverkehrs.
- Die “Machbarkeitsstudie Generalszug” können ständige Mitglieder des Verkehrswenderates über das Kontaktformular anfordern.
Fußverkehrssicherheit Wrangelstr. / Manteuffelstr.
In der Sitzung des Verkehrswenderates am 28. Mai 2020 wurde in Zusammenhang mit der Vorstellung der Initative Köpenicker Str. die Prüfung einer kurzfristigen Lösung für den Fußverkehr im Kreuzungsbereich Wrangelstr. / Manteuffelstr. diskutiert.
- Seitens des SGA wurde dies im Zusammenhang mit weiteren Maßnahmen zu Fußverkehr mit der Senatsverwaltung bereits weiter geprüft.
- Ein kleinteiliges Abarbeiten von solchen einzelnen Anfragen ist für das SGA zu sehr zeitintensiv und kann deshalb nur in größerem Zusammenhängen geklärt werden.
- Ein kiezweises größeres Planungs- und Beteiligungsverfahren mit Betrachtung eines ganzen Kiezbereiches mit Sammlung von Themen und Diskussion in einem Workshop soll zukünftig angestrebt und nach Abstimmung dann gebündelt umgesetzt werden.
Bergmannstr.
Nach 8 Jahren intensiver Beteiligung gab es Ende 2020 die Zustimmung der BVV zum Gesamtplan des Bezirksamts.
Wesentliche Elemente sind:
- Fußgängerzone
- umfassende Verkehrsberuhigung
- Sperrung Kfz-Durchgangsverkehr Zossener/Friesenstraße
Die 1. Phase der Umsetzung der BVV-Beschlüsse startet bald:
- Einrichtung einer Durchfahrtsverbotszone und Einbahnstraßen
- Anordnung eines Teilabschnitts als Fußgängerzone mit provisorischen Elementen
- Verkehrsberuhigung mit Begrenzung der Geschwindigkeit für durchfahrende Radfahrende
Der Stadtteilausschuss Kreuzberg e.V. unterstützt bei der Umsetzung.
Nächste Sitzungen des Verkehrswenderates
Aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie wird voraussichtlich bis zum Sommer keine Präsenzsitzungen geben können.
Es sollte möglichst eine bessere Video-Konferenzsoftware genutzt werden, da Sitzungen mit mehr als 10 Personen mit dem bisher im Land Berlin freigegebenen System “Nextcloud-Talk” des ITDZ des Landes Berlin Schwierigkeiten aufweist.
Der nächste Termin wird im Bezirk intern abgestimmt und dann den ständigen Mitgliedern des Verkehrswenderates sowie der Öffentlichkeit bekannt gegeben.