Am Samstag, den 20. Juli wurde zum sechsten Mal der “Marsze Równósci” (auf Deutsch: Gleichstellungsmarsch) in unserer Partnerstadt Szczecin gefeiert. Mit dabei waren auch Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann, Mitglieder der BVV, Mitarbeitende des Bezirksamts sowie Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins Stettin.
Das “Equality Picnic” und der Marsze Równósci bildeten den Höhepunkt vom Pride Festival in Szczecin. Die Schirmherrschaft wurde erstmalig auch vom Stadtpräsidenten von Szczecin, Piotr Krzystek, sowie der Gleichstellungsbeauftragten Beata Bugajska übernommen. Die Übernahme der Schirmherrschaft durch Regierungsvertreter der Stadt ist Ausdruck des politischen Wandels, der sich in Polen seit dem Regierungswechsel im letzten Jahr, zumindest in Teilen, bemerkbar macht.
Im Gespräch mit dem Veranstalter der Pride von der Lambda Szczecin sowie mit der Szczeciner Gleichstellungsbeauftragten erfuhr die Delegation aus Friedrichshain-Kreuzberg auch, dass noch viel zu tun bleibt.
Denn auch wenn die LGBTQIA+-Community in Szczecin verglichen mit dem direkten Umland stark ist und am Samstag tausende Menschen am Marsze Równósci teilnahmen, gibt es in Polen immer noch erheblichen Widerstand und Intoleranz gegenüber queeren Menschen.
Umso wichtiger wurde es von Bezirksbürgermeistern Clara Herrmann und den Mitreisenden aus unserem Bezirk empfunden, an diesem Tag in Szczecin sichtbar zu sein, laut zu sein und ein Zeichen dafür zu setzen, dass alle Respekt, Anerkennung und die gleichen Rechte verdienen.
Neben der Teilnahme am Equality Picnic und dem Marsze Równósci diente der Besuch auch einem Austausch mit der Gleichstellungsbeauftragten von Szczecin, Beata Bugajska.
Im Gespräch mit Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann berichtete Frau Bugajska von den Zielen, die sie in ihrem Amt verfolgt, insbesondere von einer Gleichstellungsstrategie für die Stadtverwaltung, die sie aufsetzen möchte.
Sie erzählte auch von Bereichen, in denen Szczecin bereits erfolgreich Prinzipien der Gleichstellung umsetzt. Beispielsweise wird bei der Förderung von Sportprojekten durch die Stadtverwaltung streng darauf geachtet, dass Projekte für Jungs und Mädchen gleich viel Geld erhalten.
Zuletzt sprachen Clara Herrmann und Beata Bugajska auch über zukünftige Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Szczecin und Friedrichshain-Kreuzberg.Es bestand Einigkeit darin, dass insbesondere die Themen Jugend, Musik und Senioren für nächste Projektkooperationen in den Fokus genommen werden sollen. Der Städtepartnerschaftsverein wird in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, indem er seine fast 30-jährige Erfahrung und Netzwerk in der Projektzusammenarbeit einbringt.
Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann: Pride ist mehr als nur ein Fest. Es ist Ausdruck unserer Vielfalt, die wir mit Selbstbewusstsein und Toleranz feiern möchten. Pride ist ein Tag, an dem wir uns daran erinnern, wie weit wir im Kampf für Gleichberechtigung und Akzeptanz gekommen sind, aber auch daran, wie viel noch zu tun ist.