EU-Azubi-Gipfel 2024
Bild: Carlotta Duken (EU-Beauftragte)
Wenn die EU-Institutionen in Brüssel zusammenkommen, um über ein Gesetz abzustimmen, erfährt man davon in den nationalen Medien meist erst dann, wenn es zu einem Ergebnis gekommen ist. Was aber passiert, nachdem die Europäische Kommission einen Gesetzesentwurf vorgelegt hat? Wie läuft die Verhandlung zwischen dem Europäischen Parlament und dem EU-Ministerrat ab? Und wann kommt eigentlich der Vermittlungsausschuss zum Einsatz?
Beim EU-Azubi-Gipfel schlüpften Auszubildende und Dualstudierende aus dem Bezirksamt und von der Max-Bill-Schule in die Rolle von Abgeordneten des Europaparlaments sowie von Vertreter*innen der Mitgliedstaaten im Ministerrat, um live zu erleben, wie der EU-Gesetzgebungsprozess funktioniert.
Das Planspiel fand am 3. Mai 2024 im Europäischen Haus statt, wo die Vertretung der Europäischen Kommission und das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland ihren Sitz haben. Begrüßt wurde die Gruppe von Sabine Amirdschanjan, die bei der EU-Kommissionsvertretung u.a. für die Themen Bildung, Jugend und Kultur zuständig ist. Durchgeführt wurde das Planspiel vom CIVIC Institut für internationale Bildung.
Ziel des Planspiels war es, Lösungen für eine gemeinsame europäische Asylpolitik zu finden. Dafür mussten die Teilnehmenden sich zunächst mit ihren Rollen und die jeweiligen Positionen auseinandersetzen, die sie im Planspiel vertreten sollten. Anschließend wurden im Europäischen Parlament und im EU-Ministerrat verschiedene Ideen und Vorschlägen diskutiert und abgestimmt. Es wurde deutlich, wie schwierig die Kompromissfindung in beiden Institutionen sein kann, wenn die Positionen weit auseinanderliegen. Am Ende des Planspiels ist es den Teilnehmenden dennoch gelungen, ein fast vollständiges EU-Gesetz zur europäischen Asylpolitik zu beschließen.
Zwei Teilnehmer*innen aus dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg berichten von ihren Eindrücken beim EU-Azubi-Gipfel:
Johannes: „So ein Planspiel hilft dabei, sich für Europapolitik zu interessieren. Von den Abstimmungsverfahren und Abläufen in Brüssel bekommt man in der Regel nur das Medienecho mit dem Ergebnis mit. Ich finde Europapolitik nicht nur inhaltlich interessant und wichtig, es knüpft auch an unsere Berufsschule an, wo das Thema politische Systeme und Gesetzgebungsverfahren behandelt wird.“
Vanessa: „Das Planspiel passt auch gut zu unserem Ausbildungsberuf, denn hier gibt es einige Schnittstellen. Außerdem haben wir uns als Jahrgang gesammelt dafür entschieden, bei der Europawahl zu helfen – da hilft es, einen besseren Einblick in die Materie zu erhalten. Ich habe beim Planspiel viel über die EU und die verschiedenen Parteien gelernt, die im Europaparlament vertreten sind. Nach heute denke ich, dass ich gut aufgestellt bin.“
Der EU-Azubi-Gipfel wurde organisiert von der EU-Beauftragten (OE Klima und Internationales) und unterstützt vom Nachwuchsmanagement.
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
- Tel.: (030) 90298-0
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