Das Gebiet Samariterviertel ist ein soziales Erhaltungsgebiet in Friedrichshain-Kreuzberg.
Eine Untersuchung im Vorfeld des förmlichen Erlasses der Erhaltungsverordnung kam zu dem Ergebnis, dass in diesem beliebten Wohngebiet nördlich der Frankfurter Allee im Ortsteil Berlin-Friedrichshain aufgrund der Dynamik auf dem Wohnungsmarkt soziale Verdrängungsprozesse mit negativen städtebaulichen Folgen zu erwarten sind und es daher für schutzwürdig im Sinne von § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Baugesetzbuch erachtet wird.
Im Gebiet Samariterviertel leben etwa 16.700 Personen in ca. 8.400 Wohnungen. Eine derzeit weitgehend vorhandene Übereinstimmung zwischen Bevölkerungs-, Wohnungs- und Infrastruktur in diesem Gebiet begründet ein städtebauliches Schutzinteresse.
Besonders steuerungsbedürftig sind bauliche Veränderungen, die die Wohnraumversorgung von Bevölkerungsgruppen gefährden, die sich am Wohnungsmarkt aus eigener Kraft nicht ausreichend behaupten können. Bauliche Aufwertungsmaßnahmen, einhergehend mit zunehmenden Mietbelastungen, können eine tatsächliche Verdrängung von Gebietsbewohnern und strukturelle Veränderungen im Gebiet auslösen.
Mit Bezirksamtsbeschluss vom 02. Februar 2021 (GVBl. Nr. 12 vom 19. Februar 2021, S. 132,133) wurde das Gebiet Samariterviertel als soziales Erhaltungsgebiet gem. § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Baugesetzbuch festgesetzt. Die sog. „Milieuschutzverordnung“ hat das Ziel, die ansässige Bevölkerung vor Verdrängung zu schützen und damit negative städtebauliche Entwicklungen zu verhindern.