Ausgangslage:
Aufsuchende Beratungsstrukturen bieten älteren und hochaltrigen Menschen wichtige Unterstützung, um sich im komplizierten Sozial- und Gesundheitssystem zurechtzufinden und Einsamkeit zu vermeiden. Im Bezirk gibt es schon verschiedene Strukturen mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten, die aber meist nur bei bestimmten Anlässen aktiv werden.
Die Berliner Hausbesuche bieten hier eine Lösung: ein einfach zugängliches Angebot für alle Menschen ab 70 Jahren. Nachdem die Hausbesuche seit Mitte 2021 erfolgreich in sieben Bezirken durchgeführt wurden, beginnt das Projekt ab Juni 2024 auch in Friedrichshain-Kreuzberg.
Zielsetzung:
Das Angebot zielt darauf ab, ältere und hochaltrige Menschen frühzeitig auf Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen, damit sie sich besser in der vorhandenen sozialen Infrastruktur orientieren können. Darüber hinaus soll das Angebot helfen, Bedarfe und Lücken in der Angebotsstruktur im Bezirk zu identifizieren, um so die Sozial- und Gesundheitsplanung bei einer bedarfsgerechten Angebotsentwicklung zu unterstützen.
Wer führt das Angebot durch?
Das Angebot wird von den Berliner Maltesern umgesetzt, die von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege in Zusammenarbeit mit den Bezirksämtern beauftragt wurden. Die Hausbesuche werden von qualifizierten, hauptamtlichen Fachkräften der Berliner Malteser durchgeführt, die als Lotsinnen und Lotsen bezeichnet werden. Diese Fachkräfte bringen Qualifikationen aus dem Sozial-, Gesundheits- und Pflegewesen mit und erhalten zusätzlich eine einheitliche Schulung zum Konzept der Berliner Hausbesuche.
Wer ist die Zielgruppe?
Das Angebot richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger des Bezirks ab dem 70. Lebensjahr. Diese können sich frühzeitig und kostenfrei in einem persönlichen Gespräch über Unterstützungsmöglichkeiten und Angebote in ihrem eigenen Stadtviertel informieren. Zudem werden in der ersten Projektphase alle Bürger*innen, die 2024 ihren 70., 75., 80. oder 85. Geburtstag feiern und in den Regionen Südliche Friedrichstadt und Tempelhofer Vorstadt wohnen, in einem persönlichen Glückwunsch- und Informationsbrief über das Projekt informiert. Im Jahr 2025 wird der Versand dieser Anschreiben dann auch auf Friedrichshain ausgeweitet.
Können auch Seniorinnen und Senioren einen Hausbesuch erhalten, die nicht angeschrieben werden?
Ja! Das Angebot gilt für alle über 70-Jährigen im Bezirk, auch wenn nicht alle gleichzeitig angeschrieben werden können. Wenn Sie kein Anschreiben erhalten haben, aber Interesse an dem Angebot haben, können Sie sich direkt bei den Maltesern oder im Bezirksamt melden.
Wo und wozu wird informiert?
Die Bürgerinnen und Bürger können auf Wunsch sowohl zu Hause als auch an anderen Orten informiert werden. Während der Besuche haben sie die Gelegenheit, ihre Fragen zum Thema Älterwerden im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sowie zu den vielfältigen Angeboten und Dienstleistungen in ihrem Stadtteil zu besprechen. Die Lotsinnen und Lotsen informieren umfassend über präventive und gesundheitsfördernde Angebote, Hilfen bei gesundheitlichen Problemen oder eingeschränkter Mobilität sowie über Möglichkeiten zur Vermeidung von Vereinsamung.
Wer finanziert das Projekt?
Das Pilotprojekt „Berliner Hausbesuche“ ist eine Kooperation zwischen der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und dem Malteser Hilfsdienst e.V. Die Finanzierung erfolgt durch Landesmittel.