Bezirksamt verschickt Hinweise zu Zwangsverheiratungen in den Sommerferien an Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen

Pressemitteilung Nr. 198 vom 08.07.2024

Der Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung weist aktuell auf die Problematik „Zwangsverheiratung während der Sommerferien“ hin. Hierzu schreibt das Bezirksamt Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen in Friedrichshain-Kreuzberg an, um die Mitarbeiter*innen dort für das Thema zu sensibilisieren.

Gerade während der Sommerferien werden viele Mädchen und junge Frauen ins Ausland gebracht, um dort gegen ihren Willen verheiratet zu werden. Allein in 2022 fanden 88 Prozent der vollzogenen Zwangsverheiratungen im Ausland statt, größtenteils in den Ferien.

2017 wurde das Gesetz gegen Kinderehen beschlossen. Das bedeutet, dass auch im Ausland geschlossene Ehen von Minderjährigen in Deutschland nicht anerkannt werden. 496 Fälle von (drohender) Zwangsverheiratung berlinweit hat eine aktuelle Erhebung des Berliner Arbeitskreises gegen Zwangsverheiratungen mit der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung und Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung für das Jahr 2022 ermittelt. Die meisten Betroffenen sind in Deutschland aufgewachsen.

Weitere Hinweise und Informationen zum Thema Zwangsverheiratung und Ansprechpartner*innen sowie Beratungsprojekte erhalten Sie hier.

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