Runder Tisch „Kotti-Wache“ | Statement von Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann
Pressemitteilung Nr. 230 vom 07.10.2022
Heute, am 07. Oktober, fand der erste Runde Tisch bei der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport statt.
Die Auswirkungen von Drogenhandel, Drogenkonsum sowie erhöhter Kriminalitätslage in Verbindung mit einer insgesamt intensiven Nutzung des öffentlichen Raumes, sind bereits seit vielen Jahren eine Herausforderung und Belastung am Kottbusser Tor – vor allem für die Nachbarschaft. Für die Verbesserung der Gesamtsituation vor Ort braucht es aus Sicht des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg einen ganzheitlichen Ansatz.
Im Rahmen eines solches Ansatzes sind Polizeipräsenz und polizeiliche Maßnahmen ein wichtiger Baustein, können aber nur in Verbindung mit weiteren Maßnahmen zu einer Verbesserung der Sicherheit, des Sicherheitsgefühls und der Aufenthaltsqualität führen. Dazu gehören eine vielfältige Nutzung des öffentlichen Raumes, eine diverse und an den alltäglichen Bedürfnissen der Nachbar*innen orientierte gewerbliche und soziale Infrastruktur ebenso wie städtebauliche Maßnahmen.
Aus Sicht des Bezirksamtes sollten folgende Maßnahmen für das Kottbusser Tor zeitnah umgesetzt werden:
- aufsuchende Sozialarbeit
- mehr Angebote für Wohnungslose Menschen vor Ort wie die Schaffung einer Notschlafstelle im Gesundheits- und Sozialzentrum
- Hygienekonzept für den gesamten Raum
- Qualifizierung des öffentlichen Raumes, vor allem der Spielplätze – Sanierungsmittel für den Spielplatz in der Dresdner Str
- mehr Angebote im öffentlichem Raum
- Finanzierung dauerhafter Kiezhausmeister*innen
- Ausbau der Angebote der Suchthilfe – Ausweitung der Öffnungszeiten des Gesundheitszentrums, aufsuchende Suchthilfeangebote und mobile Drogenkonsumangebote in den umliegenden Kiezen
- Begrünung und Entsiegelung
Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann äußert sich nach dem „Runden Tisch Kotti-Wache“: „Eine Veranstaltung, wie der Runde Tisch heute, kann als Auftaktveranstaltung eine Chance sein, weitere Schritte in Richtung eines gesamtheitlichen Konzepts zu gehen. Es darf keine einmalige Veranstaltung bleiben – vielmehr muss nun echte Beteiligung ermöglicht werden. Nur mit einem integrierten Ansatz, der die Einbindung der Anwohner*innen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen berücksichtigt, kann eine Polizeiwache am Kotti erfolgreich zur Verbesserung der Gesamtsituation beitragen. Anwohnende und Bezirk wünschen sich eine Verstärkung der Polizeipräsenz durch Kontaktbereichsbeamt*innen mit guter Kenntnis des Sozialraumes und der Akteur*innen vor Ort und in kooperativer Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft. Es darf nicht bei Millionen für eine Polizeiwache bleiben, sondern es muss auch mehr finanzielle Mittel für Sozialarbeit, Sauberkeit und Suchthilfeangebote geben sowie für die Sanierung von Spielplätzen und um Kiezhausmeister*innen einzustellen.“
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