Einweihung eines Gedenkzeichens am ehemaligen Wohnort Theodor Fontanes
Pressemitteilung Nr. 97 vom 28.04.2022
Die Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Finanzen, Personal, Wirtschaft, Kultur und Diversity, Clara Herrmann informiert:
Es wird ein Gedenkzeichen am ehemaligen Wohnort des Schriftstellers, Journalisten und Apothekers Theodor Fontane eingeweiht.
- Donnerstag, 12. Mai 2022, 15:30 Uhr
- Blücherplatz, in der Kurve ggü. Eingang des Möbelhauses, an der Grünfläche der Amerika-Gedenk-Bibliothek
„Wir freuen uns, dass dieses außergewöhnliche Gedenkzeichen eine lokale Markierung in der Biografie Fontanes setzt. Die gelungene Gestaltung als Wegweiser soll zu Wanderungen durch Brandenburg anregen. Auch wenn Fontane an vielen Orten in Berlin wohnhaft war, so ist dieser Platz an der Amerika-Gedenk-Bibliothek ein besonders literarisch-würdiger Gedenkort.“
In der einstigen Tempelhofer Straße 51, heute am Gelände der Amerika-Gedenk-Bibliothek am Blücherplatz, lebte Theodor Fontane zwischen 1859 und 1862 zusammen mit seiner Familie.
Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin als Nachfahre von Hugenotten geboren, deren Vorfahren im 17. Jahrhundert aus Frankreich nach Preußen geflohen waren. Sein Vater war Apotheker und auch Theodor Fontane begann nach seiner Schulzeit und einer abgebrochenen Lehre an der Gewerbeschule eine Ausbildung in der Apotheke Zum weißen Schwan in Berlin (heute Mitte). Nach mehreren Stationen in Magdeburg, Leipzig und Letschin approbierte er im März 1847 zum „Apotheker erster Klasse“ und arbeitete in Apotheken am Georgenkirchplatz und im ehemaligen Krankenhaus Bethanien in Kreuzberg; diese kann noch heute im Kunstquartier Bethanien am Mariannenplatz besichtigt werden.
Schon früh kam Fontane mit literarischen Kreisen in Kontakt und schrieb kleinere Gedichte und Novellen. Ab 1849 gab er seinen Beruf als Apotheker auf und widmete sich der Schriftstellerei und dem Verfassen von Theaterkritiken sowie journalistischer Texte mit politischen und kulturellen Schwerpunkten. Das literarische Schaffen Fontanes speiste sich auch aus Erfahrungen mehrerer England-Reisen. Theodor Fontane starb 1898 in Berlin, sein Grab ist als Ehrengrab gewidmet.
Seine Romane Effi Briest, Der Stechlin und Frau Jenny Treibel sowie die Balladen John Maynard und Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland sind bis heute fester Bestandteil des Lehrplans in den Schulen und des literarischen Kanons in Deutschland. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des poetischen Realismus.
Im Jahr 2019 wurde von der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg beschlossen, anlässlich seines 200. Geburtstages ein Gedenkzeichen am ehemaligen Wohnort Fontanes aufzustellen. Dieses wurde 2021 installiert und wird am 12. Mai feierlich eingeweiht.
Ansprechpartnerin
Sara Lühmann
Pressesprecherin
Telefon: (030) 90298-2843