Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann zu Frauentag: „Wir müssen besser werden“

Pressemitteilung Nr. 48 vom 03.03.2022

Seit 2019 ist der Internationale Frauentag am 8. März ein Feiertag in Berlin. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann sagt zu den zahlreichen Herausforderungen, vor denen Frauen im Jahr 2022 stehen:

„Die grundgesetzlich festgelegte Gleichstellung von Frauen und Männern haben wir leider auch im Jahr 2022 noch nicht erreicht. Frauen sind in vielen Bereichen des Lebens nach wie vor stark benachteiligt. Das zeigt uns ein Blick auf Zahlen zu Ausbildung, Einkommen oder zu Gewaltverbrechen. Frauen verdienen noch immer weniger als Männer und sind deutlich seltener in Spitzenpositionen vertreten.

Gleichzeitig ist Berlin die Region mit dem deutschlandweit höchsten Anteil an alleinerziehenden Eltern. 88 Prozent davon sind Frauen, viele von ihnen sind auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen. Gewaltverbrechen gegenüber Frauen haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Berliner Polizei hat 2020 insgesamt 11.676 weibliche Opfer von partnerschaftlicher oder innerfamiliärer Gewalt registriert.

Die Corona-Pandemie hat die Situation in allen Bereichen zusätzlich verschlechtert. Es sind in erster Linie Frauen, die Doppelbelastungen ausgesetzt sind: Wenn Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Haushalt und Beruf unter einen Hut gebracht werden müssen, führt das in den allermeisten Fällen zu einer verringerten Erwerbstätigkeit. Damit verbunden sind negative Folgen wie ein geringes Einkommen, finanzielle Abhängigkeit, kleine Renten und Armut.

In all diesen Aspekten können und müssen wir dringend besser werden, einen weiteren Backlash aufhalten und mehr für die Gleichstellung von Frauen in Berlin, in Deutschland und in Europa tun. Dieser Tage gilt unsere besondere Solidarität den geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Mein Dank gilt all jenen, die Flüchtende aus der Ukraine in dieser schwierigen Situation unterstützen und mit Offenheit und Wärme begegnen.“

Ansprechpartner*innen
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Mitarbeiter Pressestelle
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