Einweihung der Gedenkstele zur Erinnerung an Johann „Rukeli“ Trollmann

Pressemitteilung Nr. 38 vom 11.03.2020

Die Bezirksstadträtin für Finanzen, Umwelt, Kultur und Weiterbildung Clara Herrmann lädt ein:

Erfolgreicher Boxer, deutscher Sinto und Opfer der rassistischen NS-Ideologie – zum Gedenken an Johann „Rukeli“ Trollmann errichtete der Bezirk jüngst eine neue Gedenkstele.

Gemeinsam mit seiner Tochter Rita Vowe-Trollmann und der Initiative „kein Mensch ist asozial“ wird Bezirksstadträtin Clara Herrmann die Gedenkstele offiziell einweihen.
Der Cellist Rolf-Reinhard Ganßauge begleitet die Veranstaltung musikalisch.

Wann? Montag, den 23. März 2020, um 16.00 Uhr
Wo? Fidicinstraße 2, 10965 Berlin

Johann „Rukeli“ Trollmann war ein versierter Mittelgewichtsboxer und gewann am 9. Juni 1933 den Meisterschaftskampf im Halbschwergewicht, der im Sommergarten der Bockbierbrauerei an der Kreuzberger Fidicinstraße stattfand. Der Titel wurde ihm kurz danach aberkannt und der Verband drohte damit, ihm die Lizenz zu entziehen. Den einige Wochen später gleichfalls in der Bockbrauerei angesetzten Kampf gegen Gustav Eder verlor Trollmann, weil der Verband ihn verlieren sehen wollte.
Nachdem Trollmann 1939 zunächst zum Kriegsdienst eingezogen und an der Ostfront verwundet wurde, entließ die Wehrmacht ihn später als „Zigeuner“. Im Oktober 1942 wurde er in das KZ Neuengamme verschleppt und zwangsweise mit dem schwarzen Winkel als “Asozialer” gekennzeichnet. Sein Tod ist für den 9. Februar 1943 in das Totenbuch eingetragen. Die genauen Umstände seines Todes sind ungeklärt.

Ansprechpartnerin
Bezirksstadträtin Clara Herrmann
stadtraetin.herrmann@ba-fk.berlin.de
Telefon: (030) 90298-2300