In der vierten und letzten Woche verfolgte ich ein zentrales Ziel: die Fertigstellung des Regelquerschnitts zur Entsiegelung von Parkflächen. Das Ziel war die Schaffung einer entsiegelten Grünfläche mit Versickerungsfunktion und Platz für die Bepflanzung eines Baumes. Dieser Querschnitt fasst vieles zusammen, was ich in den letzten Wochen gelernt habe – von der Sicherstellung des Gasaustauschs bei Bäumen, über den Einsatz von „Skeletterde“ (structural soil) zur Wasserspeicherung anstelle von Plastikkisten, bis hin zur Gewährleistung der Tragfähigkeit des bestehenden Straßenunterbaus. Steven, der Bauleiter der Abteilung Climate Change Adaption, prüfte mein Design, um sicherzustellen, dass es sich in der Praxis umsetzen lässt.
Nachdem ich mit dem Querschnitt zufrieden war, widmete ich mich wieder dem Projekt „Sunnyhill Road“. In der vergangenen Woche hatte ich bereits das grobe Konzept entworfen. Diese Woche konnte ich die Anlage detaillierter ausarbeiten und der Gruppe Climate Change Adaptation präsentieren. Das positive Feedback meiner Kollegen hat mich sehr gefreut.
An meinem letzten Tag beim Borough of Lambeth habe ich, gemäß englischer Tradition, meine Kollegen zu einem Afterwork-Bier in einen nahegelegenen Pub eingeladen. Es war eine schöne Gelegenheit, gemeinsam auf den letzten Monat zurückzublicken und sich auch privat auszutauschen.
Mit etwas Abstand kann ich bereits sagen, dass diese Erfahrung mir viel beigebracht hat. Ich fühle mich nun deutlich sicherer in der Planung von dezentralen Regenentwässerungsanlagen. Ich habe das Gefühl, ein umfassendes Verständnis für alle Bestandteile solcher Anlagen gewonnen zu haben und traue mir zu, eigenständig solche Projekte zu planen. Besonders vermissen werde ich die IT-Infrastruktur in Lambeth. Einmal das Passwort eingegeben, und alles läuft sofort – ein deutlich schnellerer Prozess als in Berlin, wo die Abläufe komplizierter und langsamer sind.
Eine wichtige Lektion, die ich aus diesem Austausch mitnehme, ist die Bedeutung des Handelns. Als Planer haben wir oft Angst vor Fehlern oder davor, dass eine Anlage nicht einwandfrei funktioniert. Doch Innovation geht zwangsläufig mit dem Risiko von Fehlern einher – und das ist auch in Ordnung.