Darüber hinaus aber existieren mehrere Hundert nebenberufliche Waste Watcher. Dabei handelt es sich ebenfalls um Verwaltungsmitarbeiter/innen aus allen möglichen Bereichen, die eine entsprechende Schulung erhalten haben und in dieser Zusatzfunktion „angelobt“ wurden. Sie sind nicht dem Einsatzplan und der Struktur der hauptberuflichen Waste Watcher unterworfen, haben aber jederzeit die Möglichkeit, selbst festgestellte Verstöße anzuzeigen bzw. Organmandate auszustellen. Auch sie werden mit Quittungsblöcken ausgestattet und geben zur Erstellung von Statistiken und für andere Zwecke ihre Meldungen bzw. Berichte bei der MA 48 ab.
Die Waste Watcher (haupt- wie nebenberufliche) haben die Möglichkeit, entweder mündliche Ermahnungen auszusprechen oder Organmandate auszustellen oder aber Anzeigen zu erstatten. Diesbezüglich üben sie Ermessen aus. Die Organmandate sind unseren Verwarnungsgeldangeboten vergleichbar. Sie belaufen sich stets auf € 50.-. Wird dieser Betrag innerhalb von zwei Wochen bezahlt, erledigt sich der Vorgang. Wird nicht gezahlt, fällt eine (höhere) Verwaltungsstrafe (vergleichbar unserem Bußgeld) an, die dann von der dafür zuständigen Magistratsabteilung 58 angeordnet wird. Wenn zu spät gezahlt wird, wird der gezahlte Betrag auf die Strafe angerechnet. Gegen die Strafverfügung kann Einspruch eingelegt werden. Über diesen entscheidet wiederum die Magistratsabteilung 58 durch ein sogenanntes Strafanerkenntnis. Dagegen ist wiederum die Beschwerde zum Verwaltungsgericht möglich.
Die geschilderten Tätigkeiten sind zentral für ganz Wien seitens der jeweils zuständigen Magistratsverwaltungen organisiert. Den Bezirksverwaltungen der 23 Bezirke sind demgegenüber regionale Aufgaben zugeordnet. Es existieren dort Kompetenzen bezüglich des Pflichtschulwesens, der Ortsverschönerung und der Straßen. In einem der Bezirke wird beispielsweise großer Wert darauf gelegt, dass sich am Straßenrand bildendes Unkraut nicht entfernt wird (sogenannte „Pflasterritzenvegetation“) bzw. erst dann, wenn dadurch Behinderungen bzw. Gefährdungen entstehen.
Joachim Wenz