Für die Kunst am Neubau der Bergmannkiez-Gemeinschaftsschule gab es einen internationalen anonymen Teilnahmewettbewerb, auf den sich Eva Schmidhuber mit ihrem Entwurf beworben hat. Der Jury lag statt ihres Namens nur eine sechsstellige Chiffre vor. „Dadurch dass es anonym abläuft, ist das Prozedere sehr fair.“ Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) habe sich lange für dieses Vorgehen eingesetzt. So fällt die Entscheidung für eine*n Künstler*in nicht über Verbindungen und Netzwerke. „Es zählt die Idee und alle haben eine Chance, zu gewinnen.“ In der männerdominierten Kunstwelt sei das anonyme Verfahren daher vor allem für Frauen ein Segen. „So ist das Verfahren sehr gleichberechtigt und auch neue Künstler*innen haben die Möglichkeit, dass ihre Entwürfe ausgewählt werden.“
Die Wettbewerbe werden vom Büro für Kunst im öffentlichen Raum koordiniert, das seinen Sitz in Kreuzberg hat. Das Büro veröffentlicht die aktuellen Ausschreibungen für Kunst am Bau und informiert alle Künstler*innen, die sich auf den entsprechenden Verteiler haben setzen lassen, per E-Mail über neue Wettbewerbe. „Das ist sehr hilfreich und man behält einen guten Überblick.“ Die Künstler*innen haben dann meist drei bis vier Monate Zeit, um ihren ersten Entwurf einzureichen. In der Regel bewerben sich dabei 100 bis 200 Künstler*innen. Die Wahrscheinlichkeit, weiterzukommen, sei also gering. „Man darf sich daher im Entwurf nicht verlieren.“ Eine Jury wählt aus allen Einreichungen zehn Beiträge aus, die in die nächste Runde kommen. Diese Künstler*innen erhalten eine Aufwandsentschädigung für Modelle oder Materialproben.