Unternehmensbesuch bei Beumer & Lutum

Beumer Lutum

Am vergangenen Mittwoch besuchte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann gemeinsam mit der bezirklichen Wirtschaftsförderung die Bäckerei Beumer & Lutum in der Cuvrystraße. Im Büro neben dem Café-Bereich roch es bereits deutlich nach Weihnachten. Im September haben die Kolleg*innen mit der Weihnachtsbäckerei begonnen.

Eier

1993 stand im Wrangelkiez eine Bäckerei zum Verkauf, in der seit den 1930er Jahren gebacken wurde. Christa Lutum und Tony Beumer bekamen den Zuschlag. Am 3. Oktober 1993 zog ihre neue Bäckerei dort ein – mit einer Bäckerei im Hinterhaus und einem kleinen Verkaufsraum zur Straße hin. Seitdem sind fünf weitere Ladengeschäfte hinzugekommen, davon drei weitere in Kreuzberg. Auch einen Marktstand hat das Unternehmen. Zudem werden Bio-Fachmärkte beliefert. Zwölf Lieferfahrzeuge sind im Einsatz. Die Hälfte der Flotte ist bereits elektrisch.

180 Personen beschäftigt Beumer & Lutum. Hinzu kommen 20 Auszubildende, davon acht am Standort Cuvrystraße. Inzwischen werden Brote und Brötchen in Neukölln gebacken. In der Cuvrystraße befindet sich die Konditorei. Zudem wird im Café-Bereich ein Mittagstisch angeboten, der von Stammgästen, die im Kiez arbeiten, ebenso gern angenommen wird wie von Tourist*innen. Da im Umfeld mehrere Kitas sind, kommen auch eine Menge Kinder mit Eltern, Großeltern oder Babysittern nachmittags auf einen Snack vorbei. Dann sei im Laden immer remmidemmi.

Lebkuchen

Konditor Florian Lambeck führte die Gäste – ausgestattet mit Kittel und Haube – durch die Konditorei, in der überwiegend Frauen arbeiten und erklärt die Arbeitsabläufe und Maschinen. Es sei ein schöner, aber körperlich anstrengender Job. Acht Kilo wiegt ein Blech Kuchen, 25 kg ein Sack Mehl. Diese müssen im zweigeschossigen Betrieb in der Regel aus dem Untergeschoss hochgeholt werden. 15.000 Eier werden jede Woche verarbeitet. Um diese nicht per Hand aufschlagen zu müssen, gibt es hierfür eine Maschine, die die Eier bei Bedarf auch trennen kann. Auch für weitere Arbeitsschritte gibt es Maschinen, die die Mitarbeiter*innen entlasten. Eine Schneidemaschine kann sowohl Blechkuchen als auch Nussecken und andere Teilchen zuschneiden. Im wohlduftenden Schokoraum, in dem eine Mitarbeiterin gerade Lebkuchen und Printen verzierte, stehen gleich drei Schokoladenmaschinen – eine für Zartbitter-, eine für Vollmilch- und eine für weiße Schokolade.

Im Anschluss setzte Inhaber Tony Beumer gemeinsam mit der Bürgermeisterin und einem frischen Kaffee im Bistro-Bereich zusammen. Die Herausforderungen für den Betrieb waren in letzter Zeit waren vielfältig. Durch die Infektionsschutzverordnungen während der Corona-Zeit musste der Bistro-Bereich geschlossen werden. Ukraine-Krieg und Inflation führten zu Umsatzrückgängen. Die Rohstoffpreise schwanken stark.