niellA-Preisträgerin des Jahres 2024 – Die ODS Office Data Service GmbH aus Friedrichshain hat Alleinerziehende im Blick
Bild: Sabine Böhnig
Alleinerziehend bedeutet ein permanentes Jonglieren zwischen Haushalt, Kita, Schule und Job. In Friedrichshain-Kreuzberg halten in fast 30 Prozent aller Haushalte alleinerziehende Eltern alle Bälle gleichzeitig in der Luft. Eine Fähigkeit, die in der Arbeitswelt immer größere Wertschätzung findet.
Um den Herausforderungen unserer Zeit mit klugen Köpfen und Lösungen zu begegnen braucht es mutige Vorreiter*innen. In Friedrichshain-Kreuzberg wurde deshalb der bundesweit erste Unternehmenspreis initiiert, und im Jahr 2024 bereits zum zweiten Mal verliehen.
Die Gewinnerin 2024 ist das alleinerziehenden–freundliche Unternehmen ODS Office Data Service GmbH.
Zwei dieser klugen Köpfe sind Stefan Schröter (53) und Mirko Oelschlägel (54), die 1995 noch während ihres BWL-Studiums ihre Idee einer Firmengründung durchsetzen und die ODS seitdem in fast drei Jahrzehnten zu dem machten, was neben dem wirtschaftlichen Erfolg nun auch mit dem Unternehmenspreis niellA 2024 belohnt wird.
Stefan Schröter: „Wir haben klein und überschaubar angefangen. Jeder hat damals 3.000 DM auf den Tisch gelegt, damit wir einen Computer kaufen konnten. Unsere Aufgabe war die Erfassung der Daten für den Tagespiegel-Verlag. Probe-Abos, Kündigungen und auch Leserbriefe haben damals studentische Mitarbeiter für uns erfasst. Wir dachten uns, dass wir es einfach mal probieren.“
Im Gegensatz zu Startups, die in den heutigen Zeiten schon zu Beginn über ein hohes Startkapital verfügen, setzten die beiden Betriebswirtschaftler bedacht immer auf die Dienstleistungen, die funktionierten und von den Kund*innen angenommen wurden. So lag schon ein Jahr später, 1996, der Fokus auf der Postbearbeitung als größter Umsatzträger des jungen Unternehmens. ODS wuchs rasant, so dass 1997 neben der Datenerfassung auch Digitaldruck und der Versand in einem eigenen Produktionszentrum als Dienstleistung hinzukamen. Inzwischen war das Team auf zehn festangestellte Mitarbeiter*innen angewachsen.
Bis heute ist das Trio Datenverarbeitung, Digitalisierung von Posteingängen und Aktenordnern sowie Druck und Versand von Kundenkommunikation das Hauptgeschäft des inhabergeführten Friedrichshainer Unternehmens. Ein sauberes Geschäft, wie es sich auch in den weitläufigen Produktionsräumen in der Friedrichshainer Oberbaum City zeigt. Zwischen zahllosen Postboxen arbeiten Hochleistungslaserdrucker verlässlich in Rekordzeit und drucken alle Arten von Geschäftspost, die kaum das sie Licht der Welt erblickt hat, bereits in der nächsten Arbeitsstraße verschwindet, um dort gefaltet und kuvertiert zu werden. Im Handumdrehen füllen sich die gelben und grünen Kisten, bis sie dann auf die Reise per Post zum Adressaten gebracht werden.
Stefan Schröter: „Rechnungen, Mahnungen, selbst Wahlunterlagen drucken und versenden wir, so schnell es geht.“ Hier ist eine enge zeitliche Abstimmung mit den Kund*innen nötig. Die Daten erreichen ODS über einen gesicherten Server, werden nach der Ankunft mit einer Druckaufbereitungssoftware bearbeitet und dann als PDF-Datei gedruckt, die dann in den Versand geht. So wurden bisher über 183 Millionen Druckseiten im Friedrichshainer Unternehmen gedruckt und über 155 Millionen Briefe in alle Welt versandt.
Aber der Datentransfer läuft bei ODS auch andersherum, zum Beispiel Rechtsanwält*innen, die Wohnungswirtschaft, Inkasso-Unternehmen und medizinische Einrichtungen nutzen den Scanservice, um Ressourcen und Platz zu sparen. Mehr als 25 Millionen Seiten wurden bisher bei ODS digitalisiert und zu elektronischen Akten verarbeitet, die keinen Aktenschrank mehr benötigen.
Stefan Schröter: „Wir passen uns schnell und flexibel an die Bedürfnisse unserer Kunden an. Technisch und auch personell sind wir professionell besetzt. Das zeichnet uns aus, und besonders auf die Leistung unserer inzwischen 45 Mitarbeiter*innen sind wir sehr stolz. Erst im letzten Jahr ist unsere Mitarbeiterin Nummer 1, die uns 27 Jahre zunächst als Assistentin und später als Buchhalterin unterstützt hat, in den Ruhestand gegangen. Das lag sicher auch daran, weil ODS seinen Mitarbeiter*innen mit flexiblen Arbeitszeiten und einigen Sonderleistungen entgegenkommt.“
Zur Unternehmenskultur zählt für das engagierte Team ein unkompliziertes Miteinander und die Freude am gemeinsamen Erfolg. Stefan Schröter: „Da ist es für uns selbstverständlich, dass wir uns untereinander helfen, indem zum Beispiel alleinerziehende Elternteile ihre Arbeitszeit flexibel an die Bedarfe ihrer Kinder anpassen können.“ Als Vater einer inzwischen erwachsenen Tochter kennt er das Gefühl, wie bedeutend es ist, dass die Arbeit einem die Zeit lässt, sein Kind pünktlich an der Kita abzuholen. Stefan Schröter: „Niemand möchte, dass sein Kind als letztes Kind noch auf die Abholung in der Kita wartet. So bieten wir unseren Mitarbeiter*innen in der IT, Verwaltung und in der Kundenbetreuung die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten. In der Produktion bieten wir unseren alleinerziehenden Mitarbeitenden an, zum Beispiel während der Betreuungswochen des Nachwuchses weniger zu arbeiten, um dann in der kinderfreien Zeit entsprechend mehr zu arbeiten.“
Stefan Schröter: „Wir freuen uns sehr über den niellA-Preis und die damit verbundene Anerkennung, die unserem Unternehmen entgegengebracht wird! In diesem Zusammenhang möchten wir uns sehr bei unseren Mitarbeitern bedanken. Denn, und das darf man nicht vergessen, nur wenn die Leistung jedes Einzelnen stimmt, kann ein Unternehmen vieles leisten, was am Ende allen hilft. Bei uns stimmt die Leistung! Dankeschön!“