Neuer Städtepartnerschaftsbeauftragter im Bezirksamt

Guido Rohmann

Zum 1. November hat Dr. Guido Rohmann die Funktion des Städtepartnerschaftsbeauftragten im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg übernommen. Nach Berlin kam der gebürtige Nordrhein-Westfale vor zwölf Jahren zum Master-Studium an der Freien Universität (FU). Im Bachelor hatte er an der Universität Bonn Anglistik und Politikwissenschaft studiert. Bis Mitte des Jahres war der Politologe als Büroleiter einer Abgeordneten im Berliner Abgeordnetenhaus beschäftigt. Parallel promovierte er in Politikwissenschaft an der FU zu den US-Präsidentschaftswahlen 2016. Erfahrungen im Bereich kommunale Verwaltung und Bezirkspolitik konnte er auch als Bezirksverordneter im Bezirk Mitte sammeln, wo er anderthalb Jahre lang Teil der SPD-Fraktion und Sprecher unter anderem für das Thema Europa war, bevor die Wahlwiederholung von 2023 die Zusammensetzung der Bezirksverordnetenversammlung veränderte.

Von der Arbeit und dem Kollegium im Bezirksamt ist der neue Mitarbeiter nach den ersten Wochen positiv überrascht. Es sei entgegen vieler Klischees zur Verwaltung ein sehr junges Team. Als Städtepartnerschaftsbeauftragter ist er Teil der Organisationseinheit Klima & Internationales. „Das ist ein fantastisches Team, das mich sehr gut aufgenommen hat.“

In seiner Heimat im Münsterland war Guido Rohmann in seiner Jugend musikalisch engagiert und spielte im Orchester Geige. Mit dem Orchester reiste er häufig in europäische Partnerstädte seiner Heimatstadt. „Das habe ich in sehr guter Erinnerung.“ Generell möge er den nationalen und internationalen Austausch sehr. Im Rahmen des Studiums hat er im Rahmen des Erasmus-Programms für ein Jahr in England sowie für ein Praktikum in den USA . Während seiner Zeit als Bezirksverordneter nahm er an einem Austauschprogramm der EU für Kommunalpolitiker*innen in Brüssel teil.

„Internationale Zusammenarbeit wirkt schnell abstrakt.“ Die Partnerschaften auf bezirklicher Ebene seien jedoch ein sehr niedrigschwelliger Weg, mit anderen Ländern, Städten im Ausland und ihren Bewohner*innen in Kontakt zu kommen. Es sei daher ein spannendes Konzept, dass Berlin nicht nur auf Senatsebene Städtepartnerschaften pflegt, sondern jeder Bezirk seine eigenen Partnerschaften unterhält. In Friedrichshain-Kreuzberg gibt es fünf zivilgesellschaftlich getragene Partnerschaftsvereine. „Die Vereine sind alle extrem umtriebig.“ Es sei beeindruckend, was die Vereine in einer großen Bandbreite voranbrächten. Die Städtepartnerschaften und die Partnerschaftsvereine seien sehr divers, was die Stelle des Beauftragten im Bezirksamt besonders interessant mache. Besonders spannend sei aktuell die 2022 geschlossene Solidaritätspartnerschaft mit Darnyzja, einem Bezirk der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

In den nächsten Wochen wird sich Guido Rohmann bei den Städtepartnerschaftsvereinen vorstellen, Netzwerke aufbauen und sich einen Eindruck von der Arbeit der Vereine machen. Ein Projekt, das in nächster Zeit ansteht, ist das Wiederaufleben des Musikprojekts „Zelle 12“ der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg, das in der Vergangenheit Jugendliche aus mehreren Partnerkommunen zum Musizieren zusammen nach Friedrichshain-Kreuzberg gebracht hat. Durch die Pandemie war das Projekt eingeschlafen. Nun soll es mit den Städtepartnern Stettin (Szczecin), Istanbul-Kadıköy Ingelheim und erstmals mit Darnyzja fortgeführt werden. Außerdem ist eine Reise für Kinder und Jugendliche aus Darnyzja geplant, die im kommenden Jahr nach Friedrichshain-Kreuzberg kommen sollen. Ebenfalls geplant ist die Organisation eines Hilfstransports in die ukrainische Partnerkommune gemeinsam mit einer Hilfsorganisation.