Mobiles Beratungsangebot des FamilienServiceBüros an drei Standorten erreicht Familien direkt in ihren Kiezen

Ulrike Koch, Leitung Familienzentrum tam – interkulturelles Familienzentrum und Anja Guth, Gruppenleiterin FamilienServiceBüro

Ulrike Koch, Leitung Familienzentrum tam – interkulturelles Familienzentrum und Anja Guth, Gruppenleiterin FamilienServiceBüro

Zwei Frauen – ein gemeinsames Ziel: Bestmögliche Beratung und Unterstützung für Familien. Anja Guth, Gruppenleiterin des FamilienServiceBüros, und Ulrike Koch, Leiterin des Familienzentrums tam in der Kreuzberger Wilhelmstraße, sind Freundinnen der kurzen Wege wie auch der unkomplizierten Hilfestellungen.

Als erste Anlaufstelle im Jugendamt hilft und berät das FamilienServiceBüro bei allen Fragen zum Thema Jugend und Familie. Aber nicht alle Eltern wissen, wie und wo genau die nötige Hilfe abgerufen werden kann.

Anja Guth: „Deshalb machen wir uns als FamilienServiceBüro jetzt auf den Weg. Dorthin, wo wir gebraucht werden. Dorthin, wo die Familien sind, die unsere Unterstützung benötigen.“

Ihr Team, das bereits im August 2013 als erstes FamilienServiceBüro in Berlin startete und multiprofessionell aufgestellt ist, ist mit ihr inzwischen auf zehn Mitarbeiter*innen angewachsen. „Wir haben die Kapazität und auch eine sehr gute technische Ausstattung, sodass wir problemlos außerhalb unserer Büroräume arbeiten können.“

Sultan Özdemir mit Tochter Asya, Vanessa Wildner, Dennis Schreiber, Nicole Schmidt und Alper Özdemir in der Beratung des FamilienServiceBüros

Sultan Özdemir mit Tochter Asya, Vanessa Wildner, Dennis Schreiber, Nicole Schmidt und Alper Özdemir in der Beratung des FamilienServiceBüros

Im März 2024 startete die mobile Beratungsoffensive zunächst im Familienzentrum tam, deren Leitung Ulrike Koch begeistert über diese exklusive Leistung ist, die sie nun einmal im Monat ihren 60 bis 70 täglichen Besucher*innen anbieten kann.

Ulrike Koch: „Viele Familien, die Bürgergeld, Wohngeld oder Kinderzuschlag beziehen, haben Anspruch auf Bildungs- und Teilhabeleistungen (BuT), wie z.B. die Kostenübernahme zur Klassenfahrt, Mitgliedsbeiträge für Sportvereine und ein kostenloses Mittagessen in der Kita und in der Schule. Auf Grund mangelnder Informationen und bürokratischer sowie sprachlicher Hürden, werden viele dieser Leistungen nicht in Anspruch genommen. Aber einige Familien haben sprachliche Hürden, die sie nicht überwinden können. Oder sie schrecken vor den komplizierten Anträgen zurück. Manche haben auch einfach keine Ahnung, was ihnen zusteht. Deshalb werden oft die Leistungen nicht abgerufen.“

Stadtteilmütter Sadife Cankaya und Najla Majeed

Stadtteilmütter Sadife Cankaya und Najla Majeed

Weiter, so Ulrike Koch: „In enger Kooperation mit der Sozialberatung, unserer Kollegin Andrea Lange, den Kolleginnen aus dem Familienzentrum, den Stadtteilmüttern und den Kolleginnen des FamilienServiceBüros soll sich dieses ändern. Durch das mobile Beratungsangebot einmal im Monat im Familienzentrum tam soll eine Brücke zu den Familien gebaut werden, für die der Weg nach Friedrichshain zu weit ist. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, dass Familien unbürokratisch Sozialleistungen in Anspruch nehmen können, die ihnen zustehen und ihr Leben erleichtern.
Damit sich das ändert, ist das Team von Anja Guth an diesem Juni-Tag im tam zu Gast. Die Nachfrage ist groß, im offenen Familiencafé, welches sich im Erdgeschoss der Einrichtung befindet, betreuen zwei Stadtteilmütter, Sadife Çankaya (die neben deutsch auch türkisch spricht) und Najla Majeed (spricht neben deutsch auch arabisch und hat in ihrer Heimat als Englisch-Lehrerin gearbeitet), die gut geführte Warteliste.

Frau Zilz von der Familienkasse Berlin-Brandenburg kurz vor einer Beratung zum Thema Kindergeld und Kinderzuschlag

Frau Zilz von der Familienkasse Berlin-Brandenburg kurz vor einer Beratung zum Thema Kindergeld und Kinderzuschlag

Immer wieder kommen Frauen mit ihren Kindern auf dem Arm rein, setzen sich mit einer der Stadtteilmütter an einen der Tische und berichten von ihren Sorgen und ihren Wünschen. Der Umgang ist recht herzlich. Gemeinsam wird geschaut, welches Amt oder welche Stelle für das Anliegen die richtige Adresse ist. Und, wie auf dem schnellsten Weg geholfen werden kann.

Anja Guth: „Zu uns kann jeder kommen, ohne Anmeldung. Jeder kann mit uns sprechen. Auch anonym. Heute sind zwei unserer Verwaltungskräfte und unser Auszubildender für die Familien da. Gerade haben wir mit drei Familien die Beantragung von Elterngeld angeschoben. Und eine Familie haben wir mit einem Kita-Gutschein glücklich gemacht, den haben sie auch gleich mitnehmen können. Benötigt eine Familie sozialpädagogische Beratung und Unterstützung, so helfen wir im tam Hand in Hand mit der Sozialberatung der Diakonie und dem Team rund um Andrea Lange“.

Ein starkes Team: Dennis Schreiber, Vanessa Wildner, Nicole Schmidt und Anja Guth

Ein starkes Team: Dennis Schreiber, Vanessa Wildner, Nicole Schmidt und Anja Guth

Heute ist auch die Familienkasse Berlin-Brandenburg mit einer Kollegin vertreten. Bei Frau Zilz können sich Eltern zu Kindergeld und Kinderzuschlag beraten lassen. Gleich drei Familien freuen sich über dieses Angebot. Sie sparen sich einen extra Weg und können ihre Fragen sofort an Ort und Stelle besprechen. *Da die Sprechstunden sehr gut angenommen werden, gibt es inzwischen schon drei Standorte an denen regelmäßig die Berater*innen des FamilienServiceBüros zu Gast sind: *
  • Wo? Familienzentrum Ritterburg gemeinsam mit den Stadtteilmüttern
    Ritterstr. 35, 10969 Berlin, inklusive Beratung durch die Familienkasse
  • Wann? Immer am 3. Mittwoch im Monat, von 10 Uhr bis 12 Uhr
Familie Özdemir hat an diesem Tag einen Kita-Guschein für Tochter Asya (19 Monate) bekommen

Familie Özdemir hat an diesem Tag einen Kita-Guschein für Tochter Asya (19 Monate) bekommen

  • Wo? Familienzentrum Tam gemeinsam mit den Stadtteilmüttern
    Wilhelmstr. 116, 10963 Berlin, temporär inklusive Beratung durch die Familienkasse
  • Wann? Immer am 1. Donnerstag im Monat, von 10 Uhr bis 12 Uhr
  • Wo? Komşu-Keller
    auf dem Hof Kottbusser Str. 4, 10999 Berlin
  • Wann? Immer montags, von 14 bis 16 Uhr gemeinsam mit den Stadtteilmüttern

Ab 24. September 2024 ist das FamilienServiceBüro an jedem 4. Dienstag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Familienzentrum Adalbertstraße anzutreffen.

Weitere Standorte sollen folgen.