Maßnahmen im und um den Görlitzer Park
Bild: Sara Lühmann
Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann hat bei einer Pressekonferenz am Montag, den 9. September 2024, gemeinsam mit weiteren Akteur*innen in der Taborkirche Maßnahmen und Projekte vorgestellt, die aktuell mit Mitteln aus dem Lenkungsgremium für mehr Sicherheit und Sauberkeit im öffentlichen Raum und zur Verhinderung von Sucht und Obdachlosigkeit finanziert werden.
Die gemeinwesensbezogene Sozialarbeit ist eine aufsuchende und aktivierende Sozialarbeit in belasteten Sozialräumen, speziell mit wohnungslosen und/oder alkohol- und drogenkonsumierenden Menschen. Gleichzeitig sind die Sozialarbeiter*innen ansprechbar für Anwohnende, Gewerbetreibende und soziale Einrichtungen. Im vorigen Jahr wurde das Projekt gemeinwesensbezogene Sozialarbeit des Trägers Fixpunkt e.V. bereits erfolgreich umgesetzt. Für die Umsetzung der Maßnahme sind in diesem Jahr vorerst 100.000 Euro veranschlagt. Durch die Sozialarbeit gibt es eine Vor-Ort-Präsenz in den Sozialräumen Görlitzer Park und Kottbusser Tor. Außerdem beraten die Sozialarbeiter*innen andere Organsationen und geben Workshops zum Umgang mit intoxikierten Menschen im öffentlichen Raum.
Die Kiezhausmeister in Friedrichshain-Kreuzberg führen seit Sommer 2021 Revierkontrollen, Instandsetzungen, Reparatur- und Reinigungsarbeiten im öffentlichen Raum durch. Mit einer Ausweitung der Kiezhausmeisterei und Verkleinerung der jeweiligen Reviere lassen sich Missstände im öffentlichen Raum früher erkennen und beheben. Im und rund um den Görlitzer Park sind inzwischen fünf Kiezhausmeister im Einsatz. Neben der besonderen Betreuung des Görlitzer Parks und des ihn umgebenden Straßenraums, werden auch Gebiete mit besonderem Handlungsbedarf engmaschiger betreut und Spielplätze regelmäßiger kontrolliert. Hierfür sind 250.000 Euro eingeplant.
Mit dem verstärkten Einsatz von Park- und Kiezläufern soll die Situation im Görlitzer Park und den angrenzenden Kiezen durch niedrigschwellige Ansprache und die Vermittlung von Regeln verbessert werden. Gleichzeitig erhöht die Präsenz von Park- und Kiezläufer*innen das subjektive Sicherheitsgefühl. Für die Verstärkung und Ausweitung des Projekts auch in umliegenden Kiez mit einem koordinierenden Parkmanagement sind 530.000 Euro eingeplant. Seit April 2024 sind vier statt zwei Park- und Kiezläufer*innen täglich im Einsatz. Das Einsatzgebiet konnte auf die umliegenden Kieze erweitert, die Routen verkleinert und somit häufiger patrouilliert werden. Außerdem ist nun eine temporäre Fokussierung auf bestimmte Orte möglich, ohne andere zu vernachlässigen. So wird beispielsweise an Wochenenden mit sehr gutem Wetter die Grillwiese im Park verstärkt patrouilliert und die Parkeingänge nachhaltiger kontrolliert.
Das Spritzensammelprojekt ist einniedrigschwelliges Beschäftigungsprojekt für drogengebrauchende Menschen in Kooperation mit dem Träger Fixpunkt gGmbH. Es ist einerseits eine tagesstrukturierende Maßnahme unter Anleitung von Sozialarbeiter*innen für Suchterkrankte und sorgt andererseits für regelmäßige Begehungen und Reinigung von besonders belasteten Orten. Für das Projekt sind 50.000 Euro für 2024 eingeplant. Seit Projektbeginn im April konnten bereits rund 17.000 Konsumutensilien in Kreuzberg eingesammelt werden.
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt setzen gemeinsam mit dem Dienstleister Wall GmbH ein Pilotprojekt zur mobilen Betreuung öffentlicher Toiletten in Friedrichshain-Kreuzberg um. Für das Projekt stehen damit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro bereit. Seit dem 22. Juli sind täglich vier Mitarbeitende im Zwei-Schicht-System mit Fahrrädern und Anhängern unterwegs, um die Berliner Toiletten im Görlitzer Park, in der Falckenstein- und in der Wiener Straße benutzbar zu halten und dauerhaft vor Vandalismus und Fehlnutzung zu sichern. Fehlnutzende werden von den Mitarbeitenden niedrigschwellig angesprochen und aufgefordert, die Toilette zu verlassen.
Kleinere Verunreinigungen werden von dem Team sofort beseitigt. Größere Verschmutzungen und Defekte werden über eine App an die Wall AG gemeldet.