Die Idee ist in Pandemiezeiten entstanden. „Damals waren die Jugendeinrichtungen alle geschlossen. Für die Jugendlichen gab es quasi keine Angebote.“ So begann ein Teenager damit, illegale Fußballturniere zu organisieren. Dadurch kam das Team von Outreach auf die Idee, sportliche Angebote in der mobilen Jugendarbeit anzubieten. Der Ansatz ist, dass sie Jugendlichen selbst und Turniere organisieren. „Es geht darum, den Jugendlichen die Verantwortung zu geben. Natürlich helfen und unterstützen wir, aber eigentlich sind sie frei.“ Bereits im zweiten Jahr gab es nun auch ein Fußballturnier für Frauen. Nicht nur draußen wird gespielt – auch drinnen am Computer. Gerade am Wochenende haben 40 Mädchen in den Räumlichkeiten in der Ritterstraße gemeinsam FIFA gespielt. „Das lief unheimlich gut. Aber es hat auch zwei Jahre Aktivierung gedauert, bis so viele Mädchen zusammengekommen sind.“
Ausgehend vom Thema Fußball haben sich dann über die Jahre weitere Projekte entwickelt, wie etwa das Tonstudio. „Auch das war eine Idee der Jugendlichen – und auch das verwalten sie eigenständig.“ Vier jugendliche Manager*innen verantworten das Studio und seine Nutzung. Dass auch eine Frau als Managerin dabei ist, sei besonders cool. Das Tonstudio sei extrem gefragt.
Für den Ansatz der Selbstverwaltung sind wir bekannt und Vorbilder.“ Viele Jugendliche aus den Projekten, möchten selbst Mini-Jobs bei Outreach übernehmen. Neue Projekte und Ideen teasern die Kolleg*innen an und schauen, ob und wie sie funktionieren. Da die Initiative häufig von der Gruppe aus käme, liefen die neuen Ideen in der Regel gut an. „Wir sind wie ein Start-Up für kleine Projekte. Wir greifen deren Ideen auf und machen daraus ein Projekt.“ Innerhalb der Projekte entdeckten die Jugendlichen häufig eigene Potenziale, auch diejenigen ohne Schulabschluss. „Wenn wir diese sehen, bestärken wir sie darin.“ Ziel sei es, die Begabungen sichtbar zu machen. „Wir sehen die Jugendlichen wohlwollender als andere sie sehen. Denn wir geben ihnen Verantwortung und sehen, dass sie diese übernehmen können.“ Neben der Arbeit mit Gruppen in den einzelnen Projekten, gibt es auch Einzelfallberatungen.
Gleichzeitig kämen aus den Gruppen heraus selbst manchmal auch überraschende Vorschläge. „Neulich wollten die plötzlich Campen, richtiges Survivalzeug. Damit hätten wir nicht gerechnet.“ „Manchmal wollen die Jugendlichen hier auch einfach nur in Ruhe netflixen. Dann gibt das Team ihnen auch hierfür den nötigen Raum.