Von wendigen Jägern und Mobbingopfern - Greifvögel in Friedrichshain-Kreuzberg

Expertinnen und Stadtnatur-Rangerinnen Johanna Davids und Kristina Roth am Kreuzberger Wasserfall

Expertinnen und Stadtnatur-Rangerinnen Johanna Davids und Kristina Roth am Kreuzberger Wasserfall

Ein ausgewachsener männlicher Habicht der in Friedrichshain-Kreuzberg ansässig ist

Ein ausgewachsener männlicher Habicht der in Friedrichshain-Kreuzberg ansässig ist

Berlins wilde Stadtnatur ist immer wieder für Überraschungen gut. Wussten Sie, dass die Metropole an der Spree als Hauptstadt der Habichte gilt?

Selbst im urbanen Friedrichshain-Kreuzberg können Sie mehrere Brutpaare dieser anderenorts scheuen Waldbewohner antreffen.

Der Tisch für sie ist hier reichlich gedeckt, denn sie ernähren sich mit Vorliebe von Ringel- und auch Haustauben.

Den Habichten sehr ähnlich, aber deutlich kleiner, sind Sperber. Ihre Beute besteht dementsprechend auch eher aus Singvögeln, die sie teilweise in wildem Zickzack zwischen dichtstehenden Bäumen und Unterholz verfolgen.

Turmfalken spähen von einer Sitzwarte oder im charakteristischen Rüttelflug nach Beute

Turmfalken spähen von einer Sitzwarte oder im charakteristischen Rüttelflug nach Beute

Ein ebenfalls gar nicht so seltener Anblick ist der Rotmilan, der im Flug leicht an seiner charakteristischen Silhouette mit dem tief gegabelten Schwanz zu erkennen ist.

Ist der Schwanz dagegen eher kurz und abgerundet und die Flügel sehr breit, dann könnte es sich um einen Mäusebussard handeln. Auch er zeigt sich regelmäßig in und über unserem Bezirk.

Obwohl Falken traditionell zu den Greifvögeln gezählt werden, sind sie genetisch näher mit den Papageien verwandt. Sie töten ihre Beute für gewöhnlich auch nicht mit einem Griff ihrer krallenbewehrten Fänge, sondern mit einem Biss ins Genick. Dazu verfügen sie über den Falkenzahn, einen Zacken am Oberschnabel.
In unserem Bezirk gibt es mehrere Turmfalkenpärchen, die gern an hohen Gebäuden wie Kirchtürmen brüten.

Junge Sperber wie dieser werden nach dem Verlassen des Nestes noch einige Zeit von ihren Eltern versorgt

Junge Sperber wie dieser werden nach dem Verlassen des Nestes noch einige Zeit von ihren Eltern versorgt

Krähen können Greifvögel überhaupt nicht leiden. Um sie zu vertreiben tun sie sich mit Artgenossen zusammen und bedrängen ihre Feinde mit lauten Rufen und Scheinattacken. Bei ungewöhnlich aufgeregtem Krächzen lohnt sich daher oft ein Blick nach oben, um einen spektakulären Luftkampf mit einem Mäusebussard zu beobachten oder einen vom anhaltenden Mobbing entnervten Habicht im Geäst zu entdecken.

Ausgewiesene Expertinnen für unsere tierischen und pflanzlichen Nachbarn sind in Friedrichshain-Kreuzberg die Stadtnatur-Rangerinnen Kristina Roth und Johanna Davids.

Wenn Sie noch mehr über die Stadtnatur erfahren möchten, dann begleiten Sie die beiden doch am Samstag, den 12. Oktober 2024 Uhr bei einer Führung durch den Volkspark-Friedrichshain entlang des Erlebnispfades Stadtnatur.

Die Tour ist kostenlos, weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich hier.

Weitere Angebote der Umweltbildung in Friedrichshain-Kreuzberg finden Sie auf berlin.de und der Website der bezirklichen Koordinierungsstelle für Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung .

Das Sachgebiet Umweltbildung des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg erreichen Sie unter umweltbildung@ba-fk.berlin.de .