Vorstellung des neuen Klimateams

Foto des vierköpfigen Klimateams des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg

Lydia Gericke, Leonie Laug, Zoe Hoffmann und Fabian Reitemeyer

Seit dem 1. September ist das neue Klimateam im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg vollständig. Mit dem Dienstbeginn des Klimaschutzbeauftragten Fabian Reitemeyer ist das vierköpfige Klimateam der Organisationseinheit „Klima und Internationales“ komplett. Die Kolleginnen Leonie Laug, Zoe Hoffmann und Lydia Gericke hatten bereits in den Monaten zuvor ihre Arbeit im Friedrichshainer Rathaus aufgenommen. Friedrichshain-Kreuzberg ist bislang der einzige Bezirk, der ein eigenes Klimateam hat, das sich mit geballter Personalkraft um die Bereiche Klimaschutz und Klimaanpassung kümmert und die Schutz- und Anpassungsprojekte vorantreiben kann. Ermöglicht wurden diese teilweise befristeten Stellen über bundesweite Förderprogramme.

Wichtig für das Klimateam ist die Vernetzung mit anderen Berliner Bezirken sowie den Städtepartnern Friedrichshain-Kreuzbergs und weiteren Kommunen. Die vielen zentralen und dezentralen Maßnahmen, die im Bezirk bereits umgesetzt werden, sollen zusammengeführt, aktuelle Hemmnisse abgebaut und Prozesse beschleunigt werden.

Die beiden neuen Klimaschutzmanagerinnen Lydia Gericke und Zoe Hoffmann sind seit diesem Sommer im Bezirksamt beschäftigt. Ihre Stellen sind über das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und vorerst für zwei Jahre befristet. Gemeinsam werden die beiden in den nächsten zwölf bis 18 Monaten das Klimaschutzkonzept für das Bezirksamt erstellen. Zusammen mit den Fachämtern und Serviceeinheiten entwickeln und priorisieren sie dafür Maßnahmen, um das bezirkliche Handeln in Richtung der Berliner Klimaschutzziele zu steuern und insbesondere das Ziel der CO2-neutralen Verwaltung schnellstmöglich umzusetzen. Es gibt im Bezirksamt bereits seit Jahren zahlreiche Projekte, die umgesetzt werden und den Klimaschutz voranbringen, die in das Konzept einfließen werden.

Klimaschutzmanagerin Lydia Gericke hat ein Bachelorstudium an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNE) im Fach „International Forest Ecosystem Management“ abgeschlossen. Parallel hat sie als Projektkoordinatorin gemeinsam mit einer indigenen Gruppe eine Baumschule in Panama gegründet und aufgebaut. Als Werkstudentin war sie beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Direktionsbüro tätig. Thema ihrer Abschlussarbeit war die Transformation der gebauten Umwelt und welche Potenziale der deutsche Wald und seine Ressourcen als Kohlenstoffsenke mit sich bringen.

Ihre Kollegin Zoe Hoffmann hat im Bachelor Nachhaltiges Management an der Technischen Universität (TU) Berlin studiert und einem Master in Integrated Natural Resource Management an der Humboldt-Universität zu Berlin angeschlossen. Als Werkstudentin arbeitete sie parallel beim Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und hat dort in einem Projekt zu Dekarbonisierungsstrategien in der Landwirtschaft die Chancen und Hemmnisse von Pflanzenkohle als Negativemissionstechnologie untersucht. Schon im Studium wurde für sie deutlich, welche Rolle die lokale Ebene für die Transformation spielt.

Klimaanpassungsmanagerin Leonie Laug hat an der TU Berlin einen Bachelor in Stadt- und Regionalplanung gemacht. In ihrem Bachelor beschäftigte sie sich mit Klimaanpassung in der Bauleitplanung und suffizienter Stadtentwicklung. Während ihres Auslandssemesters im kanadischen Montreal setzte sie sich mit städtischer Governance auseinander. Parallel zum Studium war sie erst in einem Bürgerbeteiligungsbüro beschäftigt, das auch Projekte in Friedrichshain-Kreuzberg begleitete. Danach arbeitete sie zunächst im IÖW zu blau-grüner Infrastruktur in Städten und anschließend am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) zu Klimaanpassung in deutschen Mittelstädten. Ihr Master in Urban Studies brachte sie nach Amsterdam. Ihre Stelle ist über das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz finanziert. Hauptaufgabe für Leonie Laug ist die Erstellung des Klimaanpassungskonzepts. Darin werden Maßnahmen benannt und priorisiert, die im dicht besiedelten Innenstadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg helfen, mit den Folgen der Klimakatastrophe umzugehen und deren Einfluss auf die Bürger*innen zu minimieren.

Die Stelle des Klimabeauftragten gibt es in vielen Berliner Bezirken schon seit einigen Jahren. Mit Fabian Reitemeyer ist sie nun auch in Friedrichshain-Kreuzberg wieder besetzt und dem Klimateam zugeordnet. Der neue Klimabeauftragte hat an der Universität Potsdam Geoökologie studiert, währenddessen im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf gearbeitet und dort die erste bezirkliche Treibhausgasbilanzierung nach kommunalen Standards erarbeitet. Im Anschluss an sein Studium war er vier Jahre im PIK beschäftigt. In der Arbeitsgruppe „urban transformations“ beschäftigte er sich mit klimafreundlichen Stadtstrukturen, der Analyse von Klimamaßnahmen und arbeitete eng mit Kommunen zusammen. Im Bezirksamt ist er zentraler Ansprechpartner für praxisorientierte Anliegen der einzelnen Ämter, um diese klima- und sozial gerecht zu unterstützen.

Alle vier neuen Kolleg*innen haben sich bewusst für die Arbeit in Friedrichshain-Kreuzberg entschieden, weil sie hier im Bezirk mit seinen engagierten Bewohner*innen und auch seinem progressiven Bezirksamt die Lust auf Veränderung spürten. Es gebe bereits viele Ideen und Maßnahmen, die angestoßen und weiter vorangebracht werden können. Zudem existieren bereits etablierte Strukturen, auf die man aufbauen könne.