Sozialstadtrat Nöll und die soziale Wohnhilfe im Gespräch mit Taylan Kurt, MdA

Claudia Schulte, Magnus Heise, Oliver Nöll, Taylan Kurt

Im Rahmen seiner Sozialtour besuchte Taylan Kurt, Sprecher für Soziales und Armutsbekämpfung in der Grünen Fraktion des Abgeordnetenhauses, die Soziale Wohnhilfe Friedrichshain-Kreuzberg. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen aktuelle Bedingungen und Strategien zur Bekämpfung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Am Gespräch beteiligten sich darüber hinaus die Grünen BVV-Fraktionsmitglieder Claudia Schulte sowie Magnus Heise, zugleich Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und Soziales der BVV Friedrichshain-Kreuzberg.

Im Gespräch stellte Sozialstadtrat Oliver Nöll dar, wie sich die vielfältigen gesellschaftlichen Krisen konkret in Hinblick auf Obdach- und Wohnungslosigkeit im Bezirk auswirken. Neben steigenden Mieten und Gentrifizierung wirken sich auch der Zuzug von Geflüchteten sowie das Auslaufen des Räumungsmoratoriums aus. Oliver Nöll betonte das Engagement und die Professionalität der Kollegen*innen, die unter hoher Belastung und angespannter Personalsituation sich den Menschen in Not widmen.

Jeanette Raschke, Leiterin der sozialen Wohnhilfe im Amt für Soziales, hob hervor, wie sich in den vergangenen Jahren die Rahmenbedingungen aber auch Kientel verändert haben. So stellte sie dar, wie das Moratorium zu Räumungsklagen während der Corona-Pandemie wirksam wurde und wie die Zahl der Zwangsräumungen spürbar wieder anzieht. Gleichzeitig hob sie die hohe Bedeutung von Prävention sowohl bei der Übernahme von Mietschulden als auch bei der Vermittlung in dauerhaften Wohnraum hervor.

Taylan Kurt hob im Gespräch die zunehmende Verelendung von obdachlosen Menschen hervor und ging auf die Mittel für Modellprojekte gegen Obdachlosigkeit wie Housing First u.a. im Zuge der aktuellen Haushaltsverhandlungen ein. Insbesondere für Frauen, aber auch Menschen mit Sucht- und Drogenproblematik sowie sozialpsychiatrischem Betreuungsbedarf bedarf es mehr Angebote.