Neue Bezirksbeauftragte für Partizipation und Integration in Friedrichshain-Kreuzberg
Bild: Hans-Martin Fleischer
Seit dem 1. September 2022 ist Sahra Nell Bezirksbeauftragte für Partizipation und Integration in Friedrichshain-Kreuzberg. Im Interview erklärt Nell, was sie antreibt und welche Ziele sie in ihrer Arbeit verfolgt.
Frau Nell, herzlich Willkommen in Ihrer neuen Position als Bezirksbeauftragte für Partizipation und Integration im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Was ist Ihr beruflicher Background und woher stammt Ihre Motivation, sich mit dem Thema Partizipation und Integration zu beschäftigen?
Partizipation und Diversitätsgestaltung als Themenschwerpunkte begleiten mich seit vielen Jahren durch meine berufliche Laufbahn – operativ, strategisch, strukturell und konzeptionell – an Hochschulen, in Verwaltungen und in Nonprofit-Organisationen.
Mit meinem Studium habe ich das Bedürfnis entwickelt, das Miteinander über individuelle Begegnungen hinaus zu verstehen. Aus diesem Grund habe ich mich für die Kombination meiner Studienfächer Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie und die unterschiedlich miteinander verzahnende Ausrichtung der Diversitätsgestaltung entschieden, um Zusammenhänge unterschiedlicher Handlungsebenen berücksichtigen zu können.
Was hat Sie an der Stelle als Bezirksbeauftragte für Partizipation und Integration am Standort Friedrichshain-Kreuzberg besonders interessiert?
Die Stelle der bezirklichen Partizipationsbeauftragten für Friedrichshain-Kreuzberg überzeugt mich in ihrer menschenfreundlichen, kritischen und partizipativen Ausrichtung. Ich bin der Überzeugung, dass wir unseren öffentlichen Aufgaben nur gerecht werden können, wenn wir die Vielfalt der Menschen und ihre Bedürfnisse anerkennen und sie als handelnde Subjekte einbeziehen.
Den Zugang vielfältiger Perspektiven zu entscheidenden Stellen zu optimieren und Strukturen für mehr Teilhabe auszubauen, interessiert mich an der Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik besonders. In Friedrichshain-Kreuzberg erlebe ich neben vielen diesem Thema zugewandten Entscheidungsträger*innen auch eine sehr aktive Zivilgesellschaft.
Was sind Ihre Perspektiven und Ziele als Bezirksbeauftragte für Partizipation und Integration?
Als Partizipationsbeauftragte möchte ich darin unterstützen, Anregungen und Ideen hör- und sichtbar zu machen. Mein Ziel ist es, kritische Diskurse über Formen, Räume und Möglichkeiten von Partizipation und Teilhabe zu begleiten, um bedarfsorientiert zu gestalten. Mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, dem Landesantidiskriminierungsgesetz und dem Gesetz zur Neuregelung der Partizipation im Land Berlin haben wir starke gesetzliche Grundlagen, deren Umsetzung wir im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nicht für, sondern mit Bürger*innen verwirklichen wollen.
Die Stärke des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg ist die Heterogenität der Lebensrealitäten. Hierfür brauchen wir Raum, Gestaltungsspielraum, um Angebot und Nachfrage bestmöglich aufeinander abzustimmen.
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