Mehr Geschlechtergerechtigkeit wagen!

Die Beauftragten für Frauen und Gleichstellung, für Gute Arbeit und für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zum Equal Pay Day 2022
Statistisch gesehen arbeiten Frauen seit Anfang des Jahres umsonst. Denn erst am heutigen 7. März schließt sich die geschlechtsspezifische Lohnlücke von 18 Prozent. Das sind umgerechnet 66 Tage – eben die Zeit vom 1. Januar bis 7. März. Jährlich markiert der Equal Pay Day symbolisch diesen sogenannten Gender Pay Gap.
Während die Arbeitswelt sich zum Teil rasant ändert, bewegt sich bei der Lohnlücke zwischen Frauen und Männern kaum etwas. Die Beauftragten für Frauen und Gleichstellung, für Gute Arbeit und für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in Friedrichshain-Kreuzberg kämpfen für eine schnelle und echte Lohngerechtigkeit.

Romana Wittmer, Beauftragte für Gute Arbeit führt aus: „Die strukturellen Ursachen des Gender Pay Gap finden sich auch in Friedrichshain-Kreuzberg: 2019 verdienten Berliner Männer im Schnitt 200 Euro mehr als Frauen (Männer: 1.975 Euro, Frauen: 1.775 Euro). Während die Schere in Lichtenberg ‚nur‘ 25 Euro auseinanderklafft, sind es in Steglitz-Zehlendorf stolze 400 Euro. Friedrichshain-Kreuzberg liegt mit einer Lohndifferenz von 300 Euro über dem Berliner Durchschnitt an Platz 3 der Bezirke.“

Petra Koch-Knöbel, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte: „Dass Frauen weniger Gehalt bekommen als Männer, liegt inzwischen nicht unbedingt nur an einer ungerechten Bezahlung. Selbst dort, wo Tarifverträge gleiche Löhne für gleiche Arbeit vorsehen, gehen Frauen oft mit weniger Geld nach Hause: Sie arbeiten häufiger in Teilzeit als Männer, unterbrechen häufiger ihre Karriere für Familienverantwortung, was Aufstiegschancen verschlechtert usw. Auch das bisherige Ehegattensplitting führt z. B. später zu einer ungerechten Rentenberechnung. Das Ende vom Lied: Frauen spüren die Folgen bis in ihren Ruhestand, denn kleineres Gehalt bedeutet zwangsläufig kleinere Rente.“

„Der Gender Pay Gap steigt ab dem 30. Lebensjahr exorbitant an. Nicht von ungefähr genau dann, wenn Frauen im Durchschnitt ihr erstes Kind bekommen. Deshalb ist es uns im Jobcenter ein Anliegen, Frauen früh davon zu überzeugen, Elternzeiten für das eigene Weiterkommen zu nutzen. Wir setzen uns täglich dafür ein, dass Rollenbilder aufgelöst werden, Berufswege klischeefrei gewählt werden, dass Frauen und Männer gleichermaßen gut zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beraten werden und vor allem, dass Frauen gut qualifiziert sind und damit gute Jobs bekommen.“, so Ulrike Spieler, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) im Jobcenter Berlin Friedrichshain-Kreuzberg.

Um Eltern bestmöglich und in ihrem Wohnumfeld zu beraten, bietet das Jobcenter einmal monatlich Sprechstunden in Familienzentren im Bezirk an. Außerdem sind alle Berliner BCA am 10. März 2022 von 9 – 13 Uhr unter +49 30 5555 77 2595 für Ihre Fragen rund um das Thema „Chancen am Arbeitsmarkt“ erreichbar. Mehr Infos hier.

Kontakt
Romana Wittmer, Beauftragte für Gute Arbeit, Telefon: (030) 90298-4819,
E-Mail: gute-arbeit@ba-fk.berlin.de
Petra Koch-Knöbel, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Telefon: (030) 90298-4111,
E-Mail: Petra.Koch-Knoebel@ba-fk.berlin.de
Ulrike Spieler, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Jobcenter Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, Telefon: (030) 5555 44 6450,
E-Mail: Ulrike.Spieler@jobcenter-ge.de