Bilanz des Fledermausjahres

Fledermäuse sind nicht so sichtbar wie Vögel oder Eichhörnchen – aber in Berlin dennoch weit verbreitet. In keiner anderen Großstadt Deutschlands finden sich so viele Fledermausarten wie hier. Auch bei uns im Bezirk kann man bei genauerem Hinsehen verschiedene dieser bedrohten Säugetiere entdecken. Grünanlagen und alte Straßenbäume unseres Bezirks bieten ihnen im Sommer gute Lebensbedingungen.

Um den nachtaktiven Tieren als Teil der Stadtnatur mehr Aufmerksamkeit zu schenken, rief die damalige Umweltstadträtin Clara Herrmann das bezirkliche Fledermausjahr mit zahlreichen Aktivitäten und Projekten rund um die fliegenden Säugetiere ausgerufen.

„Die Vielfalt der Stadtnatur in unserem Innenstadtbezirk wird häufig unterschätzt. Dabei kann auch das dicht besiedelte Friedrichshain-Kreuzberg passende Nischen für viele Tiere und Pflanzen bieten – allerdings müssen wir uns hier ganz besonders um den Schutz und die Ausweitung solcher Nischen bemühen. Um den teilweise gefährdeten Fledermausarten Lebensräume anzubieten, haben das Umweltamt und das Straßen- und Grünflächenamt zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Unsere Umweltbildung und die StadtnaturRangerinnen klären im Rahmen ihrer Arbeit auch auf die verschiedenen Fledermausarten im Bezirk auf“, erläutert Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann.

Zwei Winterquartiere haben die kleinen Säuger bei uns im Bezirk bezogen. Sowohl im Sockel des Nationaldenkmals im Viktoriapark als auch in einer unterirdischen Bunkeranlage am Kreuzberg überwintern seit Jahren regelmäßig wiederkehrende Populationen an Breitflügelfledermäusen, Wasserfledermäusen und Braunem Langohr. Um die Bedingungen für die Tiere so optimal wie möglich zu gestalten, wurde eines der Winterquartiere mit weiteren Rückzugsmöglichkeiten und einem verbesserten Einflugschacht ausgestattet.

Eine Wildtierkamera, die im Sockel des Viktoriadenkmales installiert wird, soll interessierten Bürger*innen künftig im Winter aktuelle Einblicke in das Leben der überwinternden Säuger bieten.

Um den Fledermäusen auch im Sommer ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten bieten zu können, wurden im Viktoriapark gerade fünf zusätzliche Sommerquartiere aufgehängt.