Neues von den Inseln – jährlicher Check von Liebesinsel und Kratzbruch
Bild: Julia Kionka
Für die Kormorane auf den Inseln in der Rummelsburger Bucht war der 28. Februar 2020 kein Tag wie jeder andere. Denn mit Ausnahme des jährlich stattfindenden Insel-Checks durch die Naturschutzbehörde Friedrichshain-Kreuzberg sind Liebesinsel und Kratzbruch als geschützte Landschaftsbereiche allein der Natur vorbehalten.
Um den Zustand der Inseln in Augenschein zu nehmen, besuchten Biolog*innen, Ingenieur*innen und Landschaftsplaner*innen gemeinsam mit Mitarbeiter*innen der Naturschutzbehörde, der ehrenamtlichen Naturschutzwacht, Vertreter*innen des NABU-Landesverbandes Berlin und Umweltstadträtin Clara Herrmann die beiden Inseln mit einem Boot der Wasserschutzpolizei.
Ziel des Besuches war die Reinigung der Uferbereiche von Müll sowie eine Abklärung der aktuellen Aktivitäten des Bibers und anderer wild lebender Insel-Friedrichshainer. Bei den frühlingshaften Bedingungen war es dann auch nicht verwunderlich, dass sich bereits Ende Februar ein Paar Graugänse auf der Insel angesiedelt hatten. Mit etwas Glück kommt in diesem Jahr vielleicht auch noch eine Gänsesäger-Familie hinzu.
Durch den Insel-Check mussten sich dutzende Kormorane zwar auf einen recht unüblichen Tagesablauf einstellen, dafür sorgt nun ein Metallgitter dafür, dass mindestens eine hohe Zitterpappel nicht vom Biber gefällt werden kann und den Kormoranen dauerhaft als Schlafbaum erhalten bleibt. Ganz besonders erfreulich war der Fund von Spuren des Fischotters. Bisher war dieser Wassermarder ein lang erwarteter Inselbewohner, der aber noch nicht fachlich gesichert nachgewiesen werden konnte.
Ab Herbst sind naturschutztechnische Maßnahmen auf der Insel Kratzbruch geplant. Ein Jahr später soll die Umsetzung auf der Liebesinsel erfolgen. Beim Ausflug besprachen die Landschaftsplaner*innen und Ingenieur*innen das weitere Vorgehen: Wo sind Altlasten zu bergen? Welche Landschaftsbereiche können aus Sicht der Wildtiere verbessert werden? Wo sind sensible Bereiche wie Biberburgen zu beachten?
Beladen mit drei großen Säcken voller Müll ging es dann zurück ans Festland. Am Ende wollten alle für die hervorragenden Wetterbedingungen während der Inselfahrt verantwortlich gewesen sein. Für das unkomplizierte Übersetzen gilt unser ganz herzlicher Dank der Besatzung der „Sturmmöwe“!