Silvio-Meier-Preis

Silvio-Meier-Preis

Preisträger*innen 2020

Den Silvio-Meier-Preis 2020 erhalten:

  • der selbstorganisierte Fußballverein DFC Kreuzberg und
  • das Obdachlosen-Theaterprojekt RATTEN 07.

Die Preisträger*innen und ihr Engagement für ein weltoffenes, vielfältiges und tolerantes Friedrichshain-Kreuzberg werden in diesem Filmclip vorgestellt.

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Seit 2016 verleihen die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt den Silvio-Meier-Preis an Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen oder Projekte, die sich im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg aktiv gegen soziale Bevormundung, Entmündigung, Diskriminierung, soziale und kulturelle Ausgrenzung einsetzen oder eingesetzt haben. Außerdem werden herausragende Handlungen oder das Zeigen von Zivilcourage gegenüber rechtsextremistisch und rassistisch motivierter Gewalt oder Aktionen geehrt.

Mit der Verleihung des Silvio-Meier-Preises bezieht der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg klare Position gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung, Diskriminierung und will aktives, gewaltfreies Eintreten für Freiheit, politische und kulturelle Emanzipation unabhängig von Herkunft, Religion, sozialer Stellung oder sexueller Identität ermutigen und entsprechendes Handeln unterstützen und ehren.

Bisherige Silvio-Meier-Preisträger*innen sind: Ute Donner, Irmela Mensah-Schramm, die Ortsgruppe Friedrichshain-Kreuzberg des Kampagnenbündnisses Aufstehen gegen Rassismus, Edeltraut Pohl, Raul Aguayo-Krauthausen, die Initiative Togo Action Plus e.V., Wahab Camara, Miphgasch/ Begegnung e.V., der DFC Kreuzberg und die Ratten 07.

Der Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für den Silvio-Meier-Preis wird jährlich von April bis Mai veröffentlicht.

Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen oder Projekte, die eine oder mehrere der Voraussetzungen erfüllen, können sich entweder selbst bewerben oder vorgeschlagen werden. Die Bewerbung soll eine schriftliche Projektbeschreibung und Begründung bzw. den Vorschlag enthalten.
Mit der öffentlichen Ehrung der Preisträger*innen im Juni wird an den von Silvio Meier und der Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsbewegung organisierten Kirchentag von Unten in Ostberlin im Juni 1987 erinnert. Dieser war für Silvio Meier und die Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsbewegung in der DDR einer der größten politischen Erfolge. Die Verleihung findet im Jugend[widerstands]museum in Berlin-Friedrichshain statt.

Hintergrund

Silvio Meier war ein Mensch, der mutig für Freiheit und Demokratie eintrat. Er gehörte zu den Mitbegründern der „Kirche von unten“, organisierte Konzerte verbotener Bands und gehörte auch nach der Wende zur frühen Antifa- und Hausbesetzer*innenszene in Friedrichshain.
Er war in der Friedens- und Menschenrechtsbewegung der DDR genauso aktiv, wie in seinem Engagement gegen Rechtsextremismus. Silvio Meier wurde 1992 im Alter von 27 Jahren im U-Bahnhof Samariterstraße in Friedrichshain von jugendlichen Neonazis erstochen. Nicht nur sein gewaltsamer Tod, sondern mehr noch sein Leben und politisches Wirken, das mutige Eintreten gegen jede Form von Dogmatismus, Entmündigung, Zwangsherrschaft und soziale Exklusion machen Silvio Meier zu einem herausragenden Beispiel zivilgesellschaftlichen Engagements.