Inzwischen werden aber zumindest präventive Maßnahmen und Hygieneregeln in öffentlichen Gebäuden gefördert. In San Rafael del Sur werden Schulen, Marktstände, und Autos desinfiziert und auf die Notwendigkeit der sozialen Distanzierung aufmerksam gemacht.
Dank der Informations- und Kommunikationstechnologien ist die nicaraguanische Bevölkerung gut über das weltweite Ausmaß der Pandemie informiert und ergreift zusätzlich selbstständig Maßnahmen, um sich zu schützen. Auch private Unternehmen entwickeln ihre eigenen Hygienekonzepte.
Unabhängig davon, ob die Strategie der nicaraguanischen Regierung richtig ist oder nicht, ist das Gesundheitssystem mit nur 160 Beatmungsgeräten und 6.000 Krankenhausbetten für 6,5 Millionen Einwohner nicht ausreichend ausgestattet. Das Gesundheitssystem wird bereits vor dem Höhepunkt der Pandemie überlastet sein.
Die Gemeinde San Rafael del Sur verfügt über keinerlei Beatmungsgeräte und lediglich über 18 Krankenhausbetten für 50.000 Einwohner. Es mangelt an Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal, an Grundausstattung und Medikamenten zur Versorgung von mit dem Virus infizierten Menschen.
„Die folgenden Wochen werden für San Rafael del Sur und Nicaragua von entscheidender Bedeutung sein. Unabhängige Experten gehen davon aus, dass wir uns dem Höhepunkt der ersten Welle der Pandemie nähern. Es wird sich dann zeigen, ob die bereits getroffenen Maßnahmen eine Wirkung zeigen oder nicht. Ohne Zweifel aber wird die Fragilität des Gesundheitssystems Konsequenzen haben. Sofortige Unterstützung ist daher unbedingt notwendig“ (Zitat des Projektkoordinators)