Stolpersteinverlegungen im November
Bild: Christiana Hoppe
Am Montag, den 26. November, wurden bei uns im Bezirk acht neue Stolpersteine verlegt. Am Kottbusser Damm kamen Stolpersteine zum Gedenken an Gertrud und Hans Liepmann sowie Eva und Werner Rosenthal hinzu. Das Ehepaar Liepmann führte dort eine Manufaktur- und Weißwarenhandlung, die Gertrud Liepmanns Vater 1888 eröffnet hatte. Im selben Haus wohnte auch Tochter Eva mit ihrem Mann Werner. Alle vier Familienmitglieder wurden am 26. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
In der Graefestraße 90 ist nun ein Stolperstein für Leo Pese zu finden. Am 17. März 1943 wurde Leo Pese nach Theresienstadt deportiert. Nach anderthalb Jahren wurde er am 6. Oktober 1944 von dort nach Auschwitz verschleppt, wo er ermordet wurde.
Drei weitere Stolpersteine liegen jetzt in der Mühsamstraße 70 in Friedrichshain für Adolf, Erna und Paul Kessel. Adolf Kessel wurde am 10. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und 19 Tage später in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet. Sein Sohn Paul und dessen Ehefrau Erna wurden wahrscheinlich am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschonten letzten Berliner Juden, die in Berliner Rüstungsbetrieben zwangsbeschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden. Erna Kessel wurde am 2. März 1943 nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Paul Kessel wurde vermutlich einen Tag nach seiner Frau nach Auschwitz deportiert und dort am 23. März 1943 ermordet.
Friedrichshain-Kreuzberg ist der erste Bezirk, der Stolpersteine finanziert, deren Verlegung von Angehörigen initiiert wird. In diesem Jahr wurden bereits 50 Steine im Bezirk verlegt.
Mehr über die Stolpersteine im Bezirk finden Sie auf der Webseite unseres Museums.