Gedenkveranstaltung für Dr. Carl Herz
Bild: Sara Lühmann
Im ehemaligen Rathaus Kreuzberg fand am Mittwochnachmittag die Gedenkstunde für Dr. Carl Herz statt. Die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt hatten anlässlich der Eröffnung einer temporären Ausstellung, die das Leben und Wirken von Bürgermeister Carl Herz und seine gewaltsamen Amtsentsetzung
thematisiert, zur Gedenkveranstaltung eingeladen.
BVV-Vorsteherin Kristine Jaath eröffnete die Gedenkveranstaltung mit Auszügen aus Carl Herz’ Biografie und würdigte den ehemaligen Kreuzberger Bürgermeister als einen mutigen Mann. Am 10. März 1933 wurde der Sozialdemokrat von einem Trupp der nationalsozialistischen Sturmabteilung SA gewaltsam seines Amtes enthoben. Herz wurde von SA-Männern durch die Straßen Kreuzbergs getrieben, getreten, geschlagen und von einem wütenden Mob beschimpft. Ein Polizist rettete ihn davor, in das frühe Konzentrationslager in der Friedrichstraße verschleppt zu werden, indem er ihn verhaftete und abführte. Carl Herz flüchtete 1939 aus Deutschland und verstarb 1951 in Israel.
Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann sprach in ihrer Rede von einer Mahnung an alle heutigen Demokrat*innen. Gemeinsam sollten wir aus der deutschen Geschichte und dem, was Carl Herz widerfahren ist, lernen, damit sich diese nicht wiederholte und die Demokratie wehrhaft verteidligen.
Harald Georgii, Kreisvorsitzender der SPD Xhain, ehrte den Einsatz Carl Herz’ für die Bürger*innen Kreuzbergs und wies darauf, dass das Wohl der Bürger*innen des Bezirks auch heute immer der Mittelpunkt der kommunalpolitischen Arbeit sein sollte.
Die Ausstellung ist noch bis zum 18. April im 1. Stock des Dienstgebäudes in der Yorckstraße 4-11 zu sehen. Der Eintritt ist frei.