Hr. Wagner
(Bündnis 90/Die Grünen) bittet den BzStr Hrn. Krüger an einem Beispiel zu
konkretisieren, wie mit Überlastungsanzeigen umgegangen wird.
Fr. Halten
Bartels (CDU-Fraktion) erkundigt sich bei dem Fragestellenden, was unter
“moderner Personalentwicklung” zu verstehen sei und was außerdem
“die Qualität einer Überlastungsanzeige” in Nr. 5, zweite Zeile zu
bedeuten habe.
Hr. Wagner
(Bündnis 90/Die Grünen) gibt sein Erstaunen zu dieser ungewöhnlichen Frage zum
Ausdruck und verweist darauf, dass es bereits eine Antwort auf dem Papier gebe.
Fr.
Furler-Zantop (SPD-Fraktion) gibt an, dass es 34 Überlastungsanzeigen gebe,
davon alleine elf aus dem sozialpsychiatrischen Dienst. Sie stellt an Hrn.
BzStr Krüger die Frage, ob diese Anzahl von Überlastungsanzeigen kontinuierlich
sei oder aber nur in letzter Zeit vermehrt auftreten würden.
Hr. BzStr
Krüger meint, dass es schwierig sei, dazu Stellung zu nehmen, wenn bestimmte
Personen damit verbunden seien. Es müsse auf Grund des Datenschutzes abstrakt
an die Sache herangegangen werden. Eine Überlastungsanzeige sei ein Ausdruck
davon, dass ein/e Mitarbeiter/in das Arbeitspensum in ihrem/seinen Bereich
nicht mehr bewältigen könne. Dabei gäbe es immer Bereiche, die besonders stark
belastet seien. Es solle aber nicht der Eindruck gewonnen werden, dass gerade
in solchen Abteilungen besonders viele Probleme herrschen würden.
Als Beispiel gibt Hr. BzStr Krüger das schwierige
Verhältnis zwischen der Arbeitsagentur Nürnberg und dem Bezirksamt an. Die
Mitarbeiter/innen seien in eine schwierige Arbeitslage gekommen. Dies führte
wiederum dazu, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine
Überlastungsanzeige gestellt haben, um eventuellen Fehlern, die durch
Überlastung entstehen könnten, vorzubeugen. Es würden des Weiteren konkrete
Vorschläge der Fachabteilungen eingefordert, wie solchen Maßnahmen entgegengewirkt
werden könne. Eine eventuelle Umstrukturierung der Arbeitsweise (wie z. B.
Aktenverteilung, Unterstützung durch Kräfte aus dem Personalüberhang) führe
nicht immer zu einer Abhilfe der schwierigen Situation. Alternativ dazu könnten
Fortbildungen angeboten werden. Allerdings betont Hr. Krüger, dass solche
Situationen generell nicht leicht in den Griff zu bekommen seien.
Hr. Paul
lenkt ein und berichtet, dass Überlastungsanzeigen normal seien. Diese gehörten
zum Pflichtenkreis eines Beschäftigten, wenn dieser sein Arbeitspensum nicht
schaffe. Früher wäre eine Überlastungsanzeige eine Auflistung dessen gewesen,
was an Arbeit nicht geschafft wurde. Diese Auflistung ging zur
Organisationsstelle, die daraufhin die Ablauf- und Aufbauorganisation untersuchte.
Dann gab es gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge.
Hr. Paul
führt ein aktuelles Beispiel vor: Ein Schulsekretariat werde durch einen
Auszubildenden-Anschlussvertrag besetzt. Im Anschluss käme dann eine Kraft aus
dem Personalüberhang. Da weder die/der ehemalige Auszubildende noch die
Überhangskraft über ausreichende Kenntnisse vor Ort verfügen, seien die
Beschwerden, die dann auf Grund von Fehlhandlungen oder ähnlichen Vorkommnissen
eingingen, berechtigt. Zwar solle Abhilfe geschaffen werden, allerdings brauche
dieses aber seine Zeit.
Hr. Wagner
(Bündnis 90/Die Grünen) dankt Hrn. Krüger und Hrn. Paul und fragt, ob es noch
Äußerungswünsche gebe.
Hr. Wendt
(Bündnis 90/Die Grünen) bemerkt, dass dieses Thema ein Dauerbrenner zu sein
scheint. Logischerweise wirke sich das auf die inhaltliche Arbeit aus. Das
Problem würde sich auf fachlicher Ebene widerspiegeln. Personal aus dem
zentralen Stellenpool nachzuschieben gestalte sich als schwierig. Hr. Wendt
erkundigt sich zu Fragestellung 3 und 4, welche Möglichkeiten es für das
Bezirksamt gäbe und wie man zu einer Verbesserung der Personalressourcen kommen
würde. ???
Fr.
Halten-Bartels (CDU-Fraktion) äußert sich zur Motivierung der Mitarbeiter und
fragt Hrn. Wagner (Bündnis 90/Die Grünen), wie Mitarbeiter denn motiviert
werden würden, da eine Beförderung nicht praktiziert werde. Sie fügt hinzu,
dass die Psychologie eine wesentliche Rolle spiele. Allerdings sei eine
Motivation von Mitarbeitern nicht in allen Abteilungen üblich (wie z. B. Lob
etc.). Durch Kürzungen des Gehalts und längere Arbeitszeiten wird das Gegenteil
von Motivation erreicht. Fr. Halten-Bartels hätte sich eher die Frage
gewünscht, wo die Fürsorge der Mitarbeiter hervorgehoben wird. Des Weiteren
stellt sie die Frage an das Bezirksamt, ob bei Überlastungsanzeigen auch der
Personalrat mit einbezogen werde.
Hr. Wagner
(Bündnis 90/Die Grünen) bejaht die letzte Frage. Er entgegnet, dass durch die
Große Anfrage eine gewisse Fürsorglichkeit für die Mitarbeiterin bzw. den
Mitarbeiter entstehe.
Fr. Gnielinski
(CDU-Fraktion) gibt zu bedenken, dass Überlastungsanzeigen auf Grund von zu
wenig Personal gestellt werden. Sie fragt, wie mit dieser Situation umgegangen
werde.
Fr. Hansen
(SPD-Fraktion) entgegnet, dass man sich im Kreis drehe. Von unten kämen keine Nachwuchskräfte
nach, im Stellenpool des zentralen Personalüberhangs gäbe es keine geeigneten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es müsse dringend neu eingestellt werden. Die
Auszubildenden hätten keinerlei Chancen nach der Lehre, in ein anschließendes
Arbeitsverhältnis zu kommen. Der Altersdurchschnitt in der Verwaltung sei
deutlich zu hoch. Man müsse sich gemeinsam zusammenschließen und alles dafür
tun, dass zukünftig wieder junge Arbeitskräfte eingestellt werden.
Hr. BzStr
Krüger stimmt Fr. Hansen voll und ganz zu. Er gibt aber zu bedenken, dass die
Perspektive seitens des Senats genau das Gegenteil vorsehe; nämlich weiter zu
kürzen. 2008/2009 solle der Sparkurs weiter so strikt wie bisher geführt
werden. Das Abgeordnetenhaus und der Senat von Berlin konfrontieren die Bezirke
mit mehr Arbeit bei gleichzeitigem Personalabbau. Somit gäbe es keine Chance
weiterzukommen, da quasi Abgeordnetenhaus und Senat einen zu weiteren
Einsparungen drängten.