Kinderarmutsprävention

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Zeichnung: Wir wollen, können, machen!

Gemeinsam gegen Kinderarmut: Für mehr Chancengleichheit

Alle Kinder und Jugendlichen im Bezirk sollen gleiche und möglichst gute Zukunftschancen haben. Wir wollen ein umfassendes und tragfähiges Netzwerk bilden, um vor allem sozial benachteiligten Kindern, Jugendlichen und deren Familien Perspektiven der Teilhabe, Bildung, materiellen Versorgung und ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.

Was bedeutet Kinderarmut?

Kinderarmut beschreibt die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen, die in Familien aufwachsen, deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, um grundlegenden Bedürfnisse und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben angemessen zu ermöglichen. Dies kann sich auf verschiedene Bereiche auswirken, darunter Bildung, Gesundheitsversorgung, Ernährung, Wohnen und soziale Teilhabe.

Derzeit gibt es keine einheitliche, verbindliche Definition von Kinderarmut in Deutschland. Häufig wird aber die relative Einkommensarmut als Orientierung verwendet. Dabei gelten Kinder und Jugendlichen aus Familien als armutsgefährdet, die in Haushalten leben, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Bundesmedian) aller Haushalte beträgt.
Kinder und Jugendliche sind besonders stark von Armut betroffen, wenn sie

  • in Einelternfamilien aufwachsen,
  • Teil von Familien mit drei oder mehr Kindern sind oder
  • einen Migrationshintergrund haben.

Kinderarmut in Friedrichshain-Kreuzberg

Friedrichshain-Kreuzberg ist ein lebendiger und vielfältiger Bezirk, dennoch ist Kinderarmut leider auch bei uns eine Realität, die viele Familien betrifft. Trotz der kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt des Bezirks, ist jedes vierte Kind von Armut betroffen. Kinder und Jugendlichen die von Armut betroffen sind, haben oft nicht die gleichen Chancen und Möglichkeiten wie Kinder und Jugendliche, die nicht von Armut betroffen sind. Sie leben oft in beengten Wohnverhältnissen, in denen sie sich kaum oder gar nicht zurückziehen können. Sie erfahren Benachteiligungen im Bildungssystem und bei der Freizeitgestaltung. Sie sind häufiger von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen und neigen stärker zu riskanten Gesundheitsverhalten. Die Gründe für Kinderarmut in Friedrichshain-Kreuzberg sind vielfältig und reichen von niedrigen Einkommen der Eltern über Arbeitslosigkeit bis hin zu sozialen und strukturellen Herausforderungen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um armutsgefährdete Kindern und Jugendliche eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Mehrere Hände greifen ineinandern und bilden einen Ring

Steuerung der Kinderarmutsprävention

Kinder- und Jugendarmut ist auch Familienarmut und muss daher immer im Zusammenhang mit der Situation der Familie betrachtet werden. Daher orientiert sich die kinderbezogene Armutsprävention an den Lebenslagen und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen sowie der Familien. Mit der Berliner Strategie gegen Kinderarmut ist seit 2021 ein gesamtstädtisch angelegtes Konzept beschlossen worden, das entlang von einem Zielesystem und fünf Strategischen Leitlinien den Weg zu einer koordinierten Verbesserung der Armutsprävention weist. In dem Aufgabengebiet geht es hauptsächlich um den Auf- und Ausbau passgenauer integrierter bezirklicher Strategien für Friedrichshain-Kreuzberg. Netzwerkstrukturen sollen dabei mehr aufeinander abgestimmt und armutssensibel sowie wirkungsorientiert gestaltet werden. Ziel ist es die Chancengleichheit bei von Armut betroffenen Kindern und Jugendlichen sowie bei deren Familien zu fördern, denn alle Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf gutes Aufwachsen, und gerechte Bildungs- und Teilhabechancen.

Die bezirkliche Kinderarmutsprävention ist dem Geschäftsbereich des Bezirksstadtrats für Jugend, Familie und Gesundheit zugeordnet.

Mehr zur Berliner Strategie gegen Kinderarmut finden Sie hier