Schadstoffe, die von unterschiedlichen Quellen freigesetzt werden, z.B. aus Schornsteinen, werden als Emissionen bezeichnet.
In den aufgrund ihrer Luftbelastungssituation als Untersuchungsgebiete nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) eingestuften Räumen, zu denen auch Berlin gehört, sind Emissionskataster nach BImSchG aufzustellen.
Aus diesen Emissionen können mit Hilfe von Ausbreitungsrechnungen die Anteile bestimmt werden, die die einzelnen Quellgruppen an der gemessenen Luftverunreinigung verursachen.
Emissionen durch Kraftfahrzeug-Verkehr
Der Kfz-Verkehr ist Hauptverursacher der meisten gemessenen Luftschadstoffbelastungen an Hauptverkehrsstraßen insbesondere bei den kanzerogenen Luftschadstoffen Benzol und Ruß sowie bei dem gesundheitsgefährdenden, lungengängigen Feinstaub und den Stickoxiden. Gleichzeitig ist der Kfz-Verkehr hauptverantwortlich für die Vorläufersubstanzen, die zur Bildung erhöhter Ozonbelastung (Sommer-Smog) führen. Nicht zuletzt trägt der Kfz-Verkehr entscheidend zu den Treibhausgas-Emissionen bei. Die vorliegenden Untersuchungen führten zu Emissionsdaten zum Kraftfahrzeug-Verkehr.
Emissionen durch Industrieanlagen
Die Zahl der Industrieanlagen, die in Berlin eine Emissionserklärung abzugeben haben, hat in den letzten Jahren leicht abgenommen.
Bei den Feuerungsanlagen ist der Rückgang sehr deutlich. Hierbei handelt es sich aber oft nicht um Stilllegungen von Anlagen, sondern um Brennstoffumstellungen, beispielsweise von Kohle oder Erdöl auf Erdgas. Wegen der geringeren Schadstoffemissionen fallen die Anlagen nach der Umrüstung oft aus der Genehmigungspflicht und werden nicht mehr der Verursachergruppe Industrie, sondern dem Hausbrand zugeordnet.
Das Emissionskataster basiert u.a. auf den von den Betreibern genehmigungsbedürftiger Anlagen abzugebenden Emissionserklärungen (gemäß §27 BImSchG und der 11. BImSchV). Diese alle vier Jahre abzugebenden Erklärungen enthalten Angaben über Art, Menge, räumliche und zeitliche Verteilung sowie über die Austrittsbedingungen aller relevanten Luftverunreinigungen der jeweiligen Industrieanlage.
Emissionen durch Beheizung von Gebäuden (Hausbrand)
Im Bereich des Hausbrandes, zu dem nicht nur Wohnungen sondern z.B. auch kleinere Läden, Praxen, Anwaltskanzleien zählen, konnten durch großflächige Erweiterungen der Versorgung mit leitungsgebundenen Energieträgern zu Lasten der früher bestimmenden Braunkohle eindrucksvolle Emissionsminderungen erreicht werden. Insbesondere beim früheren Leitparameter für Luftbelastung Schwefeldioxid wird dies deutlich. Die vom Land Berlin seit 1990 geförderte energetische Sanierung der Altbaubestände hat dazu wesentlich beigetragen. Durch das Zusammenfassen der verschiedenen Datenquellen entstand das Hausbrandkataster.
Die räumliche Verortung der Daten der Emissionskataster finden Sie in den Karten des Umweltatlas-Bereich Luft, für folgende Schadstoffe: Schwefeldioxid, Stickoxide, Stäube, Organische Gase und Dämpfe, verkehrsbedingte Kohlenwasserstoffe, Benzol, Stickoxide und Dieselruß, NO2 und PM10.