Von der Vorabendserie bis zum großen Hollywoodfilm: In Berlin werden jedes Jahr mehr als 100 Filme - zumindest szenenweise - gedreht. Filmfans können ihren Berlinurlaub für ein etwas anderes Besichtigungsprogramm nutzen und auf den Spuren der Stars wandeln. Die Foto-Tour zeigt ausgewählte Orte in Berlin, die in Filmen eine wichtige Rolle gespielt haben.
In Tom Tykwers «Lola rennt» rannte Franka Potente quer durch die Hauptstadt. Berühmt wurde die Sequenz, in der sie über die Oberbaumbrücke läuft. Der Viadukt mit den gotischen Torbogen führt über die Spree und verbindet die Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain.
In der Erfolgsserie "Babylon Berlin" spielt der Alexanderplatz, wenn auch in nicht mit seinem heutigen Erscheinungsbild, eine wichtige Rolle. Die "Rote Burg", der Arbeitsplatz von Gereon Rath, ist von Außen das Rote Rathaus und von Innen des Rathaus Schöneberg.
Auf der Berlinale 2011 feierte er Premiere: Der Thriller "Unknown Identity" von Jaume Collet-Serra. Der Film spielt im winterlichen Berlin, hier ein Szenenfoto mit Liam Neeson (li), Diane Kruger (mi) und Bruno Ganz (re). Im Hintergrund sind das Bode-Museum und die Monbijoubrücke zu sehen.
Im zweiten Teil der Bourne Verschwörung trifft Bourne die Agentin Nicky Parsons an der Weltzeituhr am Alexanderplatz und taucht danach in Menschenmassen unter.
Am Bebelplatz können Besucher einen anderen Schauplatz aus "Lola rennt" wieder erkennen: Dort lief die rotköpfige Lola in eine Bank und klaute jede Menge Geld, um ihren Freund Manni zu retten. In dem Gebäude, wo im Film «Deutsche Transfer Bank» über dem Eingang zu lesen ist, residiert heute das «Hotel de Rome», eines der teuersten der Stadt.
Den Kreuzberger Alltag der Vorwendezeit fing die Bestsellerverfilmung «Herr Lehmann» ein. Leander Haußmann streifte dafür mit seinem Team durch Kreuzberg und ließ Hauptdarsteller Christian Ulmen in der Kneipe «Zum Elefanten» am Heinrichplatz «Frustbier» trinken und regelmäßig in das «Weltrestaurant Markthalle» in der Pücklerstraße einkehren.
Der tatsächlich amtierende Betriebsleiter des Prinzenbades (hier auf dem Foto) war in dem Film "Herr Lehmann" nicht zu sehen, auch wenn der Held hier schwimmen ging. Kinogänger kennen das Freibad im Bezirk Kreuzberg auch aus dem Film "Prinzessinenbad".
Auch der Alltag in der Stadt fasziniert Regisseure immer wieder: Andreas Dresen ließ sich für «Sommer vorm Balkon» vor allem durch den Bezirk Prenzlauer Berg treiben, hier die Szenemeile auf der Kastanienallee.
Die Geschehnisse der 1968er Studentenrevolte in Berlin spielen in dem Film "Der Baader Meinhof Komplex" eine wichtige Rolle. Dazu fanden im August 2007 vor der Deutschen Oper Dreharbeiten statt. Nicht weit davon entfernt wurde am 02.Juni 1967 der Student Benno Ohnesorg bei Demonstrationen gegen den damaligen Besuch des Schahs von Persien von dem Berliner Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen.
Regisseur Dani Levy und Komiker Helge Schneider entsetzten im Frühjahr 2006 zahlreiche Berliner und Touristen. Für die Schlusssequenz ihres Films «Mein Führer- Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler» ließen sie am Lustgarten riesige Hakenkreuzfahnen aufhängen, um die Hitler-Parodie zu drehen.
Ein Film, der Berlin international als Drehkulisse wieder ins Gespräch brachte, war «In 80 Tagen um die Welt» mit Jackie Chan. Zu Beginn ist der Gendarmenmarkt im Herzen der Stadt von der Ostseite zu sehen - allerdings in leicht verändertem Setting. Denn Berlin diente 2003 in diesem Film als Kulisse für London im 19. Jahrhundert.
Nur Kulisse - das waren die gewaltigen Säulen, die im April 2003 das Bild auf dem Berliner Gendarmenmarkt vor dem Französischer Dom bestimmten. Sie waren für Dreharbeiten des Abenteuerfilms ""In 80 Tagen um die Welt" aufgestellt worden.
Mit einem bunten Regenschirm schützte sich dieser "englische Gentleman" auf dem Gendarmenmarkt in Berlin vor dem Regen. Der Schirm passte allerdings nicht in das London der Jahrhundertwende, in das der Gendarmenmarkt für die Dreharbeiten zu dem Hollywoodfilm "In 80 Tagen um die Welt" als Kulisse verwandelt wurde (2003).
Auch bei "The Bourne Ultimatum" war Berlin nicht Berlin. Matt Damon hastete für das Action-Spektakel «Die Bourne Verschwörung» und «Das Bourne Ultimatum» unter anderem durch Moskau - drehte die Autoverfolgungsjagd jedoch in Berlin. Bei dieser Szene steht "Polizei" in kyrillischen Buchstaben auf dem russischen "Lada", der im Januar 2007 im abgesperrten Autotunnel am Berliner Alexanderplatz stand.
Auf der Wilhelmstraße in Berlin fanden im August 2007 vor dem Finanzministerium, dem ehemaligen Reichsluftfahrtsministerium, Dreharbeiten zu dem Film "Valkyrie" statt. Für die Dreharbeiten zu dem Film, in dem Hollywoodstar Tom Cruise den Hitler-Attentäter Claus Graf Schenk von Stauffenberg spielt, wurden umfangreiche Straßensperrungen vorgenommen und Gebäude umdekoriert.
Wichtiger Schauplatz des Films "Operation Walküre" ist der Bendlerblock im Berliner Bezirk Tiergarten. Dort wurden 2007 mit Tom Cruise die Schlussszenen gedreht. In der heutigen "Gedenkstätte Deutscher Widerstand" wurden Graf Stauffenberg und seine Mitstreiter am 20. Juli 1944 erschossen.
Schauspieler in Uniformen der deutschen Wehrmacht waren während der Dreharbeiten zu "Operation Walküre" vor dem Bendlerblock, der "Gedenkstätte Deutscher Widerstand" zu sehen.
Als die ARD 2009 acht Märchen der Gebrüder Grimm neu verfilmte, fiel die Wahl für den Schauplatz des Märchens "Rapunzel" auf das Schloss Friedrichsfelde im Berliner Tierpark. Hier posierte die Schauspielerin Suzanne von Borsody als Zauberin mit einem echten Pelikan vor dem Schloss.
Tom Schilling spielt in "Oh Boy" einen ziellosen Berliner Ex-Studenten. Im Laufe eines Tages und einer Nacht folgt der Zuschauer Tom alias Niko durch die deutsche Hauptstadt. Gedreht wurde unter anderem in einer Bar an der nördlichen Friedrichstraße in Mitte.
Das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof wirkte im letzten Teil der "Panem"-Reihe recht zerstört. Der Flughafen stellt im Film "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2" den Distrikt 2 dar, wo Kampfszenen stattfinden. Auch in der Unterführung am Messedamm wurden einige Szenen gedreht.
Ganz bequem und mit Vergleichsmöglichkeiten können Drehorte bei der «Videobustour» besichtigt werden. Dabei fährt ein Bus regelmäßig zu Drehorten in Berlin und zeigt dabei auf Monitoren die entsprechenden Filmausschnitte. Mehr dazu unter: www.videobustour.de