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Gaye Boralıoğlu: Der Fall Ibrahim

Pressemitteilung vom 19.10.2017

Buchvorstellung in der Stadtbibliothek Berlin Mitte

Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:

Am Donnerstag, den 26.10.2017 um 19.00 Uhr stellt die Verlegerin Selma Wels in der Bibliothek am Luisenbad den Roman von Gaye Boralıoğlu vor, der kürzlich in deutscher Übersetzung bei _binooki_ erschienenen ist.

Ibrahim ist spurlos verschwunden. Eine Journalistin und ein Pressefotograf begeben sich auf die Suche nach dem jungen Mann – sie verfolgen seinen Weg vom Heimatdorf über Antalya und Izmir bis nach Istanbul. 24 Verwandte, Bekannte und Freunde Ibrahims werden von der Journalistin befragt und vom Fotografen abgelichtet: von der abergläubischen Mutter und dem vom Militärdienst ausgebrannten Bruder über die schlaflose Geliebte und den wahnsinnigen Haschischverkäufer bis hin zum skrupellosen Chef und dem geschwätzigen Badediener. Jeder kommt zu Wort und bietet einen ganz eigenen Blick auf den jungen Mann. Stück für Stück setzt sich so ein facettenreiches Bild von Ibrahim zusammen – voll von Widersprüchen und gefärbt von den Emotionen der Erzählenden. Unschuldslamm und giftige Schlange zugleich, abhängig vom Befragten, mit grünen oder schwarzen Augen gesegnet, gleichermaßen schmächtig, klein und schwach wie kräftig, groß und stattlich – Lüge und Wahrheit, richtig und falsch vermengen sich in den Schilderungen von Ibrahims Mitmenschen und überlagern einander.
Die Wahrheit – wenn es sie überhaupt gibt – bleibt verborgen: Die Recherche der Journalistin führt ins Nichts, ihre Ergebnisse werden nicht veröffentlicht. Was bleibt, ist ein 24 Reportagen und Fotografien umfassendes Dossier mit der Aufschrift »Der Fall Ibrahim«, das zwar keinen Aufschluss über den Vermissten gibt, dafür aber ganz nebenbei eine von paternalistischen Ideologien, Gewalt und Missbrauch geprägte Gesellschaft porträtiert.

Gaye Boralıoğlus vielstimmigem Text sind ausdrucks-starke Schwarz-Weiß-Fotografien des armenischen Fotografen Manuel Çıtak an die Seite gestellt.

Gaye Boralıoğlu, 1963 in Istanbul geboren, studierte Philosophie und arbeitete lange Zeit als Journalistin, Werbetexterin und Drehbuchautorin. Unter dem Titel »Hepsi Hikâye« erschien 2001 ihr erster Erzählband gefolgt von ihrem Romandebüt »Meçhul« (2004). Für ihren 2009 veröffentlichten Roman »Aksak Ritim« wurde sie mit dem Literaturpreis Notre Dame de Sion ausgezeichnet, 2013 erschien das Werk unter dem Titel »Der hinkende Rhythmus« im binooki Verlag. Für den Band »Mübarek Kadınlar« erhielt sie 2015 den Yunus Nadi Preis für Kurzgeschichten, der Band erschien auf Deutsch unter dem Titel »Die Frauen von Istanbul« (Größenwahn Verlag, 2015). Eintritt frei.

Bibliothek am Luisenbad
Badstraße 39,13357 Berlin
Tel.: (030) 9018 4 5610, E-Mail: luisenbad@stb-mitte.de: luisenbad@stb-mitte.de
U8 Pankstraße, U8+9 Osloer Straße
Bus M27, 125, 128, 150, 255; Tram M13, 50
Mo – Fr 10.00-19.30 Uhr; Sa 10.00-14.00 Uhr

Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte unter der Telefonnummer (030) 9018-24412 oder per E-Mail an oeffentlichkeitsarbeit@stb-mitte.de an.

Medienkontakt:
Stadtbibliothek Berlin-Mitte, Ellen Stöcklein,
Telefon: (030) 9018-24412, E-Mail: ellen.stoecklein@ba-mitte.berlin.de