Der Rotpunktverlag präsentiert Wanderführer in der Stadtbibliothek Mitte
Vom 02. Januar bis zum 24. Februar 2012 präsentiert der Rotpunktverlag aus Zürich aktuelle Freizeit- und Wanderführer in der Bibliothek am Luisenbad. Der Rotpunktverlag wurde 1976 von Protagonisten der Neuen Linken in Zürich gegründet. Das Programm setzt auf die drei Schwerpunkte Belletristik, Politisches Sachbuch und Wanderführer. Die Wanderführer sind inzwischen zu einem Markenzeichen des Verlages geworden. Sie präsentieren meist regionenbezogene Wanderungen und fördern einen sanften, nachhaltigen Tourismus. Die beiden Reihen Lesewanderbücher und Naturpunkt werden ergänzt durch Freizeitführer wie Urchuchi (Schweizerdeutsch für die gute alte einheimische Küche) bei denen eher das kulinarische Genießen als das Wandern im Vordergrund steht.
Wie kamen aber Wanderbücher in einen linken politischen Verlag? Die Vernetzungswanderung TransALPedes von Wien nach Nizza im Jahre 1992 hat die Brücke geschlagen. Die ökologische Linke erkannte die Alpen als hochpolitischen Raum (mit den über den ganzen Alpenbogen virulenten Problembereichen Verkehr, Tourismus, Energie, Landwirtschaft, militärische Übungsplätze). Alpenglühn von Dominik Siegrist u.a. war eher noch ein politisches Sach- als ein Wanderbuch. Tourismuskritik und die Suche nach Alternativen zum Massentourismus waren auch Thema bei mehreren Rotpunkt-Büchern von Ueli Mäder und dem Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung (etwa Wärme in der Ferne) und ebneten ebenfalls den Weg. So starteten die Wanderbücher 1995 mit Ursula Bauers und Jürg Frischknechts Grenzschlängeln (5. Auflage 2005) fulminant: Das erste Lesewanderbuch war da. „Man sieht nur, was man weiß“, lautet die Botschaft dieses Genres, das nebst den eigentlichen Wanderinformationen eine große
Fülle von Hintergrundwissen zu den durchwanderten Regionen vermittelt. Antipasti und alte Wege (7 Auflagen in 10 Jahren) hat im piemontesischen Valle Maira maßgeblich eine nachhaltige touristische Entwicklung gefördert. Das geheime Erfolgsrezept besteht aber auch in der unverhohlenen Freude der meisten Wanderbuch-autorinnen und -autoren sowie des Verlags am Kulinarischen, was später zu Urchuchi von Martin Weiss die inhaltliche Brücke schlug.
Eine zusätzliche spezielle Ausprägung des Lesewanderbuchs ist das Literarische Wanderbuch, dessen Prototyp Beat Hächler mit Das Klappern der Zoccoli zum Tessin geschaffen hat.
Der Rotpunktverlag – »International und national, engagiert, politisch und lustvoll« – wurde 2011 vom Schweizer Buchhandel zum Verlag des Jahres gekürt. Die Auszeichnung erfolgte nach einer Abstimmung durch Buchhandlungen und andere Büchermenschen.
www.rotpunktverlag.ch/ Bibliothek am Luisenbad 13357 Berlin, Travemünder Str. 2/Ecke Badstraße
Tel.: 9018 4 5610, E-Mail: luisenbad@stb-mitte.de
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