Ergebnisse einer Befragung im Stadtbezirk Mitte Bibliotheken spielen im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger eine wichtige gesamtgesellschaftliche Rolle. 98% der Bewohner des Stadtbezirks Berlin Mitte sehen Bibliotheken als wichtige Institutionen an. Dies zeigt eine Umfrage von 1727 Bürgerinnen und Bürgern, die in den Stadtteilen Tiergarten, Wedding und Mitte durchgeführt wurde. Es wurden Fragen zum Leseverhalten in Bezug auf die Nutzung oder Nichtnutzung von Bibliotheken, die Häufigkeit der Besuche wie auch zum Bildungsabschluss gestellt. Außerdem wurde die Wahrnehmung der Bibliotheken bei den aktiven und passiven Nutzerinnen- und Nutzern zur Bekanntheit, Erreichbarkeit und Kompetenz der Mitarbeiter wie auch zum Angebot untersucht. Insgesamt sind die aktiven Bibliotheksnutzerinnen und -nutzer unter den Befragten sogar sehr zufrieden mit den Bibliotheksangeboten und den Dienstleistungen der Bibliotheken im Bezirk.
Für eine aktive Nutzung von Bibliotheken im Erwachsenenalter ist die Lesesozialisation in der Kindheit maßgeblich. Wer als Kind vorgelesen oder Bücher geschenkt bekam (74% der Befragten), nutzt auch später Bibliotheken. Die Bibliotheken müssen deshalb geeigneten Raum und Angebote für die Förderung der frühkindliche Sprachentwicklung anbieten können.
Geht der Trend weg vom Buch? Fast alle Befragten (92,17 ) verfügen über einen Computer mit Internetzugang, nur fünf Prozent über einen E-Book-Reader. 17,7 % können sich vorstellen ganz oder teilweise auf gedruckte Bücher zu verzichten und stattdessen E-Books zu lesen, die Mehrheit von 76,93 % jedoch nicht. 9 der aktiven Bibliotheksbesucherinnen und –besucher nutzen das Portal „VOeBB24“ für die digitale Ausleihe von E-Books.
Desiderate der Bürgerinnen und Bürger und damit auch künftige Handlungsfelder betreffen eine intensivere Werbung und Informationen über Bibliotheksangebote, erweiterte Öffnungszeiten und ein größeres Angebot an mehrsprachigen Medien. Ein aktuelles Medienangebot mit einer ausreichenden Anzahl verfügbarer Exemplare pro Titel sind für die Bibliotheksnutzung vieler Bürgerinnen und Bürger eine wesentliche Voraussetzung.
Und Bibliotheken brauchen die räumlichen Voraussetzungen um die Mehrfachnutzung für Kinder, Lernende und als Freizeitraum gewährleisten zu können.
Die Befragung wurde vom gemeinnützigen Verein agens e.V., der als sozialer Dienstleister für Beschäftigung, Qualifizierung und Arbeitsvermittlung in Berlin tätig ist, im Rahmen des Projektes „Lese-Lust“ durchgeführt. Die Maßnahme wurde durch das JobCenter Berlin Mitte und das Land Berlin gefördert.
Mitarbeiter des Projekts befragten im Zeitraum von April bis September 2010 insgesamt 1727 Erwachsene und Jugendliche im Bezirk. 964 davon sind Bibliotheksnutzerinnen und -nutzer, die vor Ort in den Einrichtungen der Bibliotheken an einer Befragung teilnahmen.
763 Personen wurden außerhalb der Bibliotheken, an öffentlichen Plätzen und in den Bürgerämtern befragt. Insgesamt sind, gemessen an der Einwohnerzahl des Bezirks Berlin Mitte, 0,52 % befragt worden, das ist jeder zweihundertste Bürger oder jede zweihundertste Bürgerin.
www.citybibliothek.berlin.de
www.agens-berlin.de
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