Bibliotheksentwicklung in Planung – Vision und Realisierung Im Zentrum des Bezirks Mitte, neben dem Weddinger Rathaus in der Müllerstraße 147, soll langfristig eine neue Bezirkszentralbibliothek errichtet werden. Wie diese aussehen könnte zeigt eine Ausstellung von Architekturstudentinnen und -studenten der Beuth Hochschule für Technik Berlin.
Mit über 2,6 Mio. Entleihungen und über einer Mio. Besuchen ist die Stadtbibliothek Mitte eine der am stärksten genutzten Kultur- und außerschulischen Bildungseinrichtungen im Bezirk. Dem steigenden Bedarf an aktuellen Medien und Veranstaltungen zur Sprach- und Leseförderung steht jedoch nur ein beschränktes Platzangebot in den vorhandenen Bibliotheksstandorten zur Verfügung. So ist z.B. die im ehemaligen BVV-Saal am Rathaus Wedding untergebrachte Schiller-Bibliothek mit 300 qm nach geltenden Standards viel zu klein. Während die Nutzerzahlen dort stetig steigen, fehlt es u.a. an Flächen für mehr Medien und einem Veranstaltungsraum.
Bereits im Jahr 2006 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung in Mitte daher einen Bibliotheksentwicklungsplan, der einen Ausbau des Standorts zu einer leistungsfähigen Bezirkszentralbibliothek auf 6.000 qm Hauptnutzfläche beschreibt. Sie soll sowohl ein attraktiver, anregender Ort der Literaturvermittlung für die Leserinnen und Leser aus dem gesamten Bezirk werden als auch zentrale Dienstleistungen für die Zweigbibliotheken im bezirklichen Bibliotheksnetz bündeln. Das Bezirksamt Mitte misst dieser Planung trotz der schwierigen Haushaltslage des Bezirks sowohl aus bildungspolitischer Sicht wie auch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit eine hohe Bedeutung bei, die schließlich in einem Beschluss zur Planung und Realisierung einer ersten Ausbaustufe der Schiller-Bibliothek zu einer Mittelpunktbibliothek auf insgesamt 1.600 qm Ausdruck fand.
Realisiert werden soll diese Erweiterung zur Mittelpunktbibliothek zu einem Drittel durch Mittel aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Zentren“, für das sich der Bezirk für die Müllerstraße erfolgreich beworben hat, zu einem Drittel aus dem Programm „Bibliothek im Stadtteil“ des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie zu einem Drittel aus einem Kofinanzierungsanteil aus dem Bezirkshaushalt. Die derzeitigen Planungen sehen bereits noch in diesem Jahr die Durchführung einer städtebaulichen Studie vor.
Insofern sind die Ideen, Entwürfe und Visionen der Studentinnen und Studenten der Beuth Hochschule eher Anregung für eine langfristige Entwicklung des Standortes, nicht jedoch Modell für die erste Bauphase. Sie zeigen auf Grundlage eines modifizierten Raumkonzeptes der Bibliotheksfachleute in anschaulicher Weise auf, welches Potenzial und welche Chancen sich in der Nähe des Leopoldplatzes entfalten können und welche Aufwertung die Müllerstraße als lebendige Geschäftsstraße durch ein funktional wie architektonisch für alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen ansprechendes Bibliotheksgebäude erfahren kann.
Das August-Bebel-Institut, das Kulturforum Stadt Berlin der Sozialdemokratie e.V. und das Bibliotheks- und Kulturamt des Bezirks Mitte freuen sich, diese Ausstellung in der Galerie im Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstraße 163, 13353 Berlin, zeigen zu können.
Am Freitag, 18. September 2009 um 18.00 Uhr werden die Stadträtin für Bildung und Kultur, Frau Dagmar Hänisch, der Stadtrat für Stadtentwicklung, Herr Ephraim Gothe, die Vizepräsidentin der Beuth Hochschule für Technik Berlin, Frau Prof. Dr. Gudrun Görlitz sowie die begleitenden Dozentinnen Frau Prof. Dorothee Dubrau und Frau Prof. Gisela Glass in einem Festakt die ausgestellten Entwürfe würdigen und mit den anwesenden Studentinnen und Studenten ins Gespräch dazu kommen. Die Öffentlichkeit ist herzlich dazu eingeladen.
Die Ausstellung kann vom 04. September bis zum 01. Oktober 2009 jeweils von Montag bis Freitag in der Zeit von 11.00 bis 13.00 und 14.00 -19.00 Uhr besichtigt werden. Medienkontakt : Ingrid Reintjes
Tel.: 9018-33403; Mail: ingrid.reintjes@ba-mitte.verwalt-berlin.de