Music Pool Berlin – hier spielt die Musik!

Hier wohnter Music Pool Berlin

Das Zimmer von Kirsten Grebasch und ihrer Social-Media-Kollegin ist winzig. Zwei Computer auf je einem Schreibtisch, ein plakativer Jahreskalender an der Wand und eine kleine Teebar auf der Fensterbank – mehr braucht es nicht für ihre umso belangvollere Arbeit: Hier also ist das organisatorische und operative Zentrum von Music Pool Berlin. Kirsten Grebasch ist Projektleiterin und somit das Management ihres siebenköpfigen Teams, welches das stetig wachsende Projekt betreut. Alle Mitwirkenden sind selbst schon lange Zeit in der Musikbranche tätig und kennen somit die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe, wissen um die Schwierigkeiten und helfen, wo sie nur können.

Künstlertreffen

Tipps, Ratschläge und Weiterbildung für Musizierende

Music Pool Berlin ist, wie der Name bereits verrät, ein Großprojekt für Musizierende, die beratende Unterstützung suchen. „Wir bieten Expertise, Qualifizierung, Information und ein Netzwerk“, erklärt Kirsten Grebasch das Konzept. Von Steuerberatung über Rechtsfragen bis hin zu finanziellen Problemen: Das Projekt nimmt sich jeder Angelegenheit rund um das Musikgeschäft an. Beantwortet werden die vielfältigen Fragen von jeweiligen Expertinnen und Experten ihres Gebiets. Der Pool umfasst momentan rund 60 Fachspezialistinnen und -spezialisten. Diese bieten sowohl Einzelgespräche als auch regelmäßige Workshops an, beide Angebote kosten für die Teilnehmenden nur eine geringe Aufwandsentschädigung von etwa 15 Euro. Wer sich anfangs thematisch noch nicht festlegen und zunächst einige allgemeine Punkte klären möchte, kann sich über ein Webformular für ein kostenloses Orientierungsgespräch anmelden, das dann drei Teammitwirkende von Music Pool Berlin durchführen.

Teamfoto

Das Projekt wächst und gedeiht

„Man kann fast täglich mitverfolgen, wie Music Pool Berlin wächst“, berichtet Kirsten Grebasch vom Erfolg des Projekts. Die positive Resonanz ist eigentlich kein Wunder, Musikschaffende arbeiten in einer hart umkämpften Branche, gut leben können davon nur die Wenigsten. Hilfe zur Selbsthilfe, wie Music Pool Berlin sie bietet, ist dabei trotz erfolgversprechender Nachfrage in Berlin einmalig: „Wir haben mit unserem Projekt eine Marktlücke geschlossen“, so Kirstin Grebasch. Als Musikwissenschaftlerin kann sie das fehlende Angebot in einer so nachgefragten Branche nicht nachvollziehen. Umso mehr setzt sie sich heute für Music Pool Berlin ein. Gegründet wurde das Projekt 2013 von den Vereinen all2gethernow und Club Commission, die sich beide der Musik verschrieben haben. Die Umsetzung gelingt allerdings nur dank der Kofinanzierungen von Musicboard Berlin und dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Mit Fördergeldern unterstützen die zwei Institutionen die Weiterbildungen und Beratungsgespräche für eine Berufsgruppe, die diese mit am dringendsten benötigt.

Von großem Wert für eine breite Zielgruppe

Popsängerinnen, Jazz-Komponisten, DJanes, Rock-Bands und auch Musikschaffende aus der Klassik – die Zielgruppe ist so heterogen wie die Branche selbst. Das Workshopangebot orientiert sich an den aktuellen Bedürfnissen der Zielgruppe. Daher werden auch englischsprachige Sitzungen für Zugezogene angeboten. „Die meisten machen sich finanzielle Sorgen“, bemerkt Grebasch, weshalb diesbezüglich nach individuellen Lösungen gesucht wird: „Wir empfehlen und vermitteln Alternativen wie zum Beispiel das Filmgeschäft, und auch das Theater braucht immer wieder Bands zur Begleitung. Oder Rummel und Volksfeste: Es gibt Ausschreibungen für die Musik in Achterbahnen! Häufig beantworten wir auch Fragen zum Thema Steuern.“
Die Zufriedenheit der Zielgruppe liegt allein beteiligten besonders am Herzen, diese ermittelte das Projekt mit Hilfe von quantitativen Befragungen, welche die Zufriedenheit der Teilnehmenden innerhalb des Projektzeitraums von zwei Jahren bis Anfang 2018 spiegeln sollte.
Die Umfrage misst nicht nur die Resonanz zur Verbesserung des Angebots, sondern bestätigt auch – dank eingängig positiver Rückmeldungen – die Rentabilität der Fördergelder – ein bedeutsames Feedback für Music Pool Berlin und den ESF.

Internationale Zukunftspläne

Dank so erfreulicher Ergebnisse zum unterstützenden Angebot sowie eines stetigen Zuwachses an Interessierten, kann von einem außerordentlichen Erfolg des Projekts gesprochen werden. „Wir versuchen sogar momentan, internationale Partner zu finden, um länderübergreifende Projekte zu starten“, erzählt Grebasch von großen Zukunftsplänen, und der erste Keim wächst bereits. „Einer Berliner Musikerin konnten wir ermöglichen nach Manchester zu gehen und dort gemeinsam mit einem Manchester Musiker sowie einer Künstlerin aus St. Etienne einen Song zu schreiben.“ Dieser Song wurde in Frankreich bereits vertont, Konzerte gibt das Trio auch in Berlin. „Und das hat zum Glück wunderbar funktioniert“, darum seien weitere Vorhaben bereits in Planung. „In dieser Hinsicht sind wir doppelt froh, vom ESF unterstützt zu werden“, betont Grebasch, „denn für uns sind nicht nur die Fördermittel sehr wichtig, sondern auch europaweite Kontakte.“

  • Begünstigter
    all2gethernow e. V.

    Ansprechpartnerin
    Kirsten Grebasch

    Internetauftritt
    https://musicpoolberlin.net/

    Projektlaufzeit
    01.02.2016-31.01.2018

    Prioritätsachse
    A: Förderung nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung und Unterstützung der Mobilität der Arbeitskräfte

    Investitionspriorität
    Anpassung der Arbeitskräfte, Unternehmen und Unternehmer an den Wandel Spezifisches

    Spezifisches Ziel
    Passgenaue Erhöhung des Qualifikationsniveaus von Beschäftigten und Selbstständigen

    Förderinstrument 4
    Qualifizierung: Kulturwirtschaft

    Finanzierung
    Gesamte öffentliche Mittel:
    278.000 EUR Davon
    EU-Mittel: 136.000 EUR

    EU-Programm
    Europäischer Sozialfonds (ESF)

    Online
    www.berlin.de/esf

  • Reportage Music Pool Berlin

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