Erst als Stilnest Juweliere und 3D-Druckmeister an einen Tisch setzte, nahmen die Gestaltungsmöglichkeiten Form an. Die Zusammenarbeit mit einem US-amerikanischen Sportartikelhersteller zeigte anschaulich, wie effektiv die Produktion von Schmuck an 3D-Druckern war: „Nachdem das Management an uns herangetreten war, haben wir das Schmuckstück konstruiert und auch produziert. Der große Vorteil dabei war, dass aus der Idee innerhalb von sechs Wochen das fertige Produkt wurde – und das für 10.500 Leute.“ Auch die Visualisierungsmöglichkeit einzelner Designs mittels EDV-gestützter 3D-Modelle im CAD-Verfahren sparen Zeit und Geld: „Das war eine Sache, die sich das Management vorstellen konnte“, erzählt Leitloff mit Blick auf den 3D-animierten digitalen Entwurf für das Sportunternehmen.
Spontaneous Order GmbH - STILNEST Berlin
Bild: ariadne-an-der-spree.de
Filigrane Goldringe aus dem Drucker
Das Berliner Start-up Stilnest fertigt die Schmuckideen von über 100 Designern auf Kundenwunsch
Modischer Schmuck aus Gold und Silber aus dem Drucker? Was anfangs nach einem Widerspruch klingt, ist für ein Berliner Start-up Realität. Bei Stilnest in Berlin-Kreuzberg münden traditionelle Juwelierkunst und modernste 3D-Drucktechniken in eindrucksvollen Schmuckstücken, die auf Abruf hergestellt und an den Kunden ausgeliefert werden. Designer sind so in der Lage, ihre Ideen schnell und kostengünstig anzubieten – und bekommen bei Stilnest auch gleich die passende Plattform geboten. Ein Beispiel dafür, dass Unternehmensgründungen der Gegenwart nicht nur „irgendwas mit IT“ machen, sondern künstlerisch inspiriert auch richtungsweisende Geschäftsmodelle in der Kreativbranche schaffen. EFRE wirkt:
Eine weiße Plastik-Kuckucksuhr fällt als Erstes ins Auge, wenn man die Firmenzentrale von Stilnest in Berlin-Kreuzberg betritt. Die Uhr war im Grunde das erste Druckerzeugnis des Kreuzberger Start-ups. Vor drei Jahren – damals für eine Messe in London produziert – sollte die Kombination aus deutscher Tradition und modernen Produktionsmöglichkeiten das Potenzial des 3D-Drucks zeigen. Heute ist dieses Druckverfahren zentraler Inhalt des Geschäftsmodells von Stilnest.
Kurz davor hatte Mitgründer Raoul Schäkermann Julian Leitloff und Tim Bibow auf die Möglichkeiten des 3D-Drucks aufmerksam gemacht. Doch die Idee, Schmuck mit ästhetischem Anspruch aus dem Drucker kommen zu lassen, brauchte ihre Reifezeit, ein erstes Projekt mit individualisiertem 3D-Schmuck scheiterte. Auch wenn Industrie-Druckereien bereits seit rund 20 Jahren auf dem Markt waren, fehlte es an Feinheit: Was in der Autoindustrie passte, war für den Verkauf als filigranes Schmuckstück noch ungeeignet. „Wenn das hier zu grob ist“, erklärt der heutige Geschäftsführer Julian Leitloff und zeigt dabei eine Kette aus sandgestrahltem Feinpolyamid mit fächerähnlichen Details, „dann kauft das einfach keiner.“
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