Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Hirschhorn in ihrem Berufsleben schon viele Stationen absolviert. Ob als Maßschneiderin, Designerin oder Kostümschneiderin im Theater der deutschen Oper, nichts war ihr fremd. Auch Nähkurse hatte sie bereits gegeben, als sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagte.
Heute kann jeder bei ihr das Nähen lernen. Egal, ob Kind oder Erwachsener, ob Anfänger oder fortgeschritten, hier wird jeder abgeholt, wo er gerade steht. Natürlich kommen überwiegend Frauen in ihre Kurse. „Die Männer kommen nur, um Gutscheine für ihre Frauen zu kaufen. Besonders vor Weihnachten bediene ich viele Männer in meinem Laden“, erklärt sie mit einem Lachen.
Fräulein Hirschhorn
Bild: ariadne-an-der-spree.de
Kreativität fördert das Glücklichsein
„Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, die sehr technisch ausgerichtet ist. Viele Menschen suchen einen Ausgleich dazu. Kreativ sein, etwas mit den Händen gestalten, liegt voll im Trend. In meiner Nähschule ‚Fräulein Hirschhorn‘ können die Kundinnen vom Alltag abschalten. Die Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) hat die Möglichkeit geschaffen, mein Geschäft erfolgreich weiter auszubauen“, erklärt die Besitzerin Jacqueline Hirschhorn. EFRE wirkt:
Die Ladentür steht an diesem heißen Sommernachmittag offen. An den Wänden weiße Regale im dänischen Stil, gefüllt mit bunten Stoffballen. In der Mitte des lichtdurchfluteten Raumes ein großer rechteckiger Tisch zum Zuschneiden der farbigen Stoffe. Im nächsten Raum ein Tisch mit fünf Nähmaschinen, einer Schneiderpuppe und verschiedenen Schnittmustern, die an der Wand hängen. Nähateliers wie „Fräulein Hirschhorn“ in Berlin-Friedenau liegen voll im Trend und haben so viel mehr zu bieten als nur Nähkurse.
Vor zweieinhalb Jahren wagte die heute 44-jährige Jacqueline Hirschhorn den Weg in die Selbstständigkeit. Sie hatte ihre Anstellung verloren, die Firma hatte Konkurs angemeldet. „Meine Überlegung war: Was mache ich jetzt? Als Schneiderin in der Modebranche eine feste Anstellung zu finden ist sehr schwer. Es war für mich schon immer ein Traum gewesen, ein eigenes Atelier zu besitzen“, erzählt die Ladenbesitzerin mit leuchtenden Augen. „Aber gleichzeitig war die Angst da, keine Sicherheiten mehr zu haben. Monatlich alles selbst tragen zu müssen. Es war ein Wechselbad der Gefühle. Aber dann dachte ich: Wann denn, wenn nicht jetzt? Ich spring ins kalte Wasser und mache es.“
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