Ergebnisse aus den dezentralen Workshops
1. Bildung
- Konsequente Ausrichtung der Bildungspolitik an den Prinzipien des Globalen Lernens, bzw. des Lernens in globalen Zusammenhängen in allen Schulfächern sowie fächerübergreifend, Berufsausbildung, Studium (insbesondere in der Lehrendenausbildung)
- Vernetzung der Akteure des Globalen Lernens mit Akteuren in anderen gesellschaftlichen und thematischen Bereichen (Verwaltung/Politik, NRO, Wissenschaft, Wirtschaft, Medien)
- Austausch zwischen Schule / Wirtschaft / Beruf
- Medienwirksamkeit der Zivilgesellschaft verbessern, Medienkompetenz fördern, Demokratieförderung durch Förderung von unabhängigem Graswurzel-Journalismus.
- Mehr und bessere Öffentlichkeitsarbeit: Mehr Werbung für Angebote der NRO
- Berlin als internationaler Lernstandort: interdisziplinärer und internationaler Wissensaustausch, Aufbau internationaler Arbeitsbeziehungen, Projektzusammenarbeit mit Partnerstädten (Schnittstelle Wissenschaft, Wirtschaft)
2. Migration
Trotz Überschneidungen: Integrations- und Migrationspolitik nicht vermischen
Entwicklungspolitische Leitlinien als Rahmenstrategie für ein internationales Berlin
- Partizipation als Leitbild, Normalität in den Beziehungen herstellen Vision 2030: Berlin als Vorbild für Weltmetropolen in den Beziehungen zwischen Deutschen und Menschen mit migrantischem Hintergrund.
- Internationalität Berlins nicht „weg-integrieren“, sondern bewusst fördern: Internationaler Kultur sowie kultureller Vielfalt hohen Wert beimessen (in Unternehmen, Öffentlichkeit, Medien, Verwaltung) – „Berlin – Stadt der kulturellen Vielfalt“
- Migration als „braingain“ und „brain-regain“ statt als „braindrain“
Sichtbarkeit von Migrantinnen und Migranten und deren Beitrag in der Entwicklungszusammenarbeit (z.B. durch Transferzahlungen in die frühere Heimat, Kooperationen) erhöhen. Expertise von Migrantinnen und Migranten einbeziehen, als Partner in Wirtschafts- und EZ-Fragen
- Mehr Werbung / Positivbeispiele/Vorbilder zeigen / be Berlin-Kampagne/ Positive Berichterstattung der Medien
- Offenen Dialog-, demokratische Streitkultur und tolerantes Handeln fördern; Konflikte zwischen Migrant(inn)enorganisationen / diasporischen Organisationen überwinden, Vernetzung fördern
Interkulturelle Kompetenz fördern (Gesamtgesellschaftlich, Verwaltung)
- Identitätsbildung bei (Klein)kindern und Jugendlichen fördern.
- Vorbildfunktion der Verwaltung im Hinblick auf Integration/Migration, z.B. Quotenregelung, interkulturelle Kompetenz
- Sprachliche und kulturelle Identität von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland fördern
Situation der Asylsuchenden in Berlin verbessern und ihre Kompetenzen nutzen. Bundesratsinitiativen z.B. zum Thema Anerkennung von ausländischen Bildungsanschlüssen (Partnerschaftliche Kultur)
Kritische Überprüfung der Berliner Integrationspolitik (Migrant(inn)en und Diaspora). Über die Perspektive der Entwicklungspolitik die Integrationspolitik beleuchten.
3. Öffentlicher Sektor
- International aufgestellte und interkulturell kompetente Verwaltung fördern; strukturierter Umgang mit Delegationen; Auswertung internationaler Kontakte – ergebnisorientierte Informationsweitergabe.
- Internationale und Entwicklungszusammenarbeit als Kernaufgabe begreifen
- Multinationale Kooperationen Berlins sollen ausgebaut werden. Daneben bleibt die Bedeutung der Städtepartnerschaften als langfristiger multifunktionaler Rahmen für sehr unterschiedliche Aktivitäten als geeignete Kooperationsform bestehen.
- Förderung von Projekten im Rahmen von Städtepartnerschaften weiterhin durch die LEZ.
- Know-how-Transfer/-Austausch in den Kompetenzbereichen städtische Infrastruktur, Stadtentwicklung und good governance. Beteiligte daran sind die Unternehmen und das Land Berlin einerseits und in Fragen der Finanzierung entwicklungspolitische Partner (BMZ, GIZ, KfW). Starke Verknüpfungsmöglichkeiten mit politischen Institutionen und NRO im Feld good governance.
- Der öffentliche Sektor kann im Bereich Policy- und Capacity-Building durch Erfahrungsaustausch (best practice) im Rahmen von bi- oder multilateralen Kooperationen und Twinning einen relevanten entwicklungspolitischen Beitrag leisten. Bi- und multilaterale internationale Kooperationen Berlins (u.a. Städtepartnerschaften und -netzwerke) ausbauen und stärker nutzen (z.B. Umweltkooperationen C 40 Städtenetzwerk)
- Die öffentliche Verwaltung hat eine Vorbildfunktion bezogen sowohl auf die Außenbeziehungen als auch im Rahmen der multinationalen Zusammenarbeit in Berlin (Migration, Fairer Handel): Der Umgang mit den eigenen Problemen hat eine wichtige Signalwirkung nach außen (innerhalb der Stadt und im internationalen Auftritt). Das Berliner Ausschreibungs- und Vergabegesetzes soll vorbildlich in der Verwaltung umgesetzt werden. Aktivitäten, die einen transparenten Markt und den Informationsaustausch zwischen den dezentralen Beschaffungsstellen im Land Berlin fördern, werden unterstützt.
- Innovative Umsetzungen im Umweltbereich im internationalen Austausch sichtbar werden lassen: so z.B. Klimaschutzvereinbarungen mit Vattenfall und weiteren für die Stadt wichtigen Unternehmen, Klimaschutzgesetz (geplant nach den Wahlen), umweltschonende Mobilität (Förderung des ÖPNV und des Fahrrads); hohe (ökologische) Kompetenz im Wassersektor, Abfallbereich und der städtischen Luftreinhaltung und Lärmminderung
4. Wirtschaft
- Verständnis über die globale Dimension in Wirtschaft und Technik erhöhen.
- Sichtbarmachung von Best-practice Beispielen (Kooperation von Unternehmen und NRO, EZ-Aktivitäten mit Institutionen der EZ)
- Nutzung von EU-Förderprogrammen durch Beratungsangebote unterstützen
- Ausbildung: Die Bedeutung und Berücksichtigung der technischen Ausbildung in den Lehrplänen verbessern, d.h. eine konsequente Umsetzung des Globalen Lernens (Sensibilisierung für globale Zusammenhänge) in technischen Ausbildungsgängen/Studienfächern. (siehe Bildung)
- Informationsaustausch zwischen ausländischen Studierenden in Berlin, wissenschaftlichen Einrichtungen, Wirtschaft und NRO verbessern. Unterstützung von Projekten, die den Dialog und das Matching geeigneter Kandidat(inn)en ermöglichen. (Willkommenskultur der Verwaltung und Politik, Aufenthaltsrechtliche Fragen auch auf Bundesebene)
- Unterstützung von Ausbildungsprojekten Berliner Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern z.B. durch Vermittlung zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen, die die Projekte inhaltlich unterstützen, z.B. bei der Entwicklung von Ausbildungs-Curricula .
- Ausweitung des Schwerpunkts der entwicklungspolitischen Bildung auf Bildungsarbeit, die zur Sensibilisierung international tätiger Berliner Unternehmen über die Vorteile von Ausbildungsprojekten vor Ort informiert.
- Unterstützung des Fairen Handels als Schwerpunkt in den Leitlinien durch Sensibilisierungsmaßnahmen der Öffentlichkeit und der Unternehmen, um den Anteil an fair gehandelten Produkten am Umsatz zu steigern.
- Verbesserung der Information der Unternehmen, insbesondere KMU, über Kooperationsprojekte. Die LEZ könnte ggf. eine Koordinierungsfunktion und Bündelungsfunktion übernehmen. Die Informationen sollen über die Cluster und Netzwerke verbreitet werden. Informationsaustausch Wirtschaft mit (NRO)-Netzwerken verbessern.
- Außenwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit gemeinsam denken und gemeinsam über Gemeinsamkeiten und Unterschiede sprechen.
- Vorhandenes Potenzial der internationalen Unternehmenslandschaft in Berlin stärker für die IZ nutzen.
- Verbesserung der Vernetzung von Alumni und Zusammenarbeit mit der IHK ausbauen.
5. Kultur/Medien
- Bedeutung internationaler Themen in der Presse stärken, Revision der tradierten Bilder bei gleichzeitigem Erhalt der Vielfalt, Medienkompetenz stärken
- Internationale Zusammenarbeit der Kulturinstitute fördern (Gastspiele, Koproduktionen).
- Interkulturelle Öffnung der Politik und Verwaltung, Partizipation von Akteurinnen und Akteuren der Zivilgesellschaft
- (Ehrlicher) Umgang mit Asymmetrie zwischen Regionen/Städten/Akteuren, Erinnerungspolitik (koloniale Vergangenheit)
- Entwicklungspolitische (kritische) Betrachtung des Konzepts Humboldtforum im Neubau des Stadtschlosses
6. Wissenschaft/Hochschule
- Wissenschaftliche Beratung der Verwaltung
- Förderung entwicklungspolitischer Studiengänge
- Globale Dimension in der Lehrerausbildung verankern
- Besserer Austausch und Komlementarität von internationalen akademischen Programmen
- Austausch von Wissenschaftlern, Professoren und Studenten fördern u.a. durch Fachtagungen und Seminare, Entwicklungspolitische Fortbildungen, Wissenschaftsnetzwerke (matrixartige Vernetzung nach Themen und Regionen)
- Auslandsstudien (in Entwicklungsländern) fördern, regionalwissenschaftliche Studien fördern, Bessere Anerkennung von Entwicklungsländer-Forschung
- Spezifische graduate & postgraduate Entwicklungsplanungs-Studiengänge und Masterstudiengang einführen (kritische Meinung aus dem Plenum 31.05.2011, dass solche Studiengänge deutschland-/europaweit bereits vorhanden sind)
- Aufbau eines internationalen Forschungsinstituts; Berlin Fellowship – Wissenschaftler von Weltrang für 1-2 Semester nach Berlin holen
- Alternativvorschlag: Einrichtung eines Berliner Zentrums, dass sich mit den globalen Herausforderungen beschäftigt
Hinweise zur Förderpolitik
- Modifizierung in Richtung langfristige / kontinuierliche Angebote
- Anpassung der Richtlinien an den Bedarf von Migrant(inn)en und Anregungen an die anderen Ressorts
- Finanzierung von Auslandsprojekten, mehr Information über Fördermöglichkeiten für Diaspora-Projekte
- Förderung von Bildungsangeboten für neue Zielgruppen
- Zusätzliche Mittel für ausführliche Evaluationen und bessere Öffentlichkeitsarbeit
- Anerkennung und Förderung von Projektplanung und -abwicklung als zentrale Arbeitsschritte
- Förderung von Schulpartnerschaften
- Bessere Anpassung der Förderrichtlinie an Bedarfe/Situation migrantischer Organisationen
- Förderung kultureller Projekte als EZ-Projekte, Flexibilisierung der Förderprogramme