Molkenmarkt

Blick auf den Molkenmarkt von der Fischerinsel

Blick auf den Molkenmarkt von der Fischerinsel

Der Molkenmarkt als Ort der Berliner Stadtgründung ging durch Kriegszerstörungen und autogerechten Stadtumbau weitgehend verloren. Die historischen Spuren aus den Ursprüngen der Stadt sind ausgelöscht oder liegen unter dem Asphalt. In archäologischen Grabungen werden die verbliebenen Spuren erforscht und gesichert.

Der Molkenmarkt und das Klosterviertel sind historische Orte, die im Stadtbild und im Gedächtnis der Berliner:innen fehlen. Durch Kriegszerstörungen und autogerechten Stadtumbau gingen diese Orte weitgehend verloren. Die zentrale Lage zwischen Alexanderplatz und Spree sowie die historischen Spuren und zahlreichen Denkmäler tragen zum besonderen Charakter des Gebiets bei. Allerdings ist der Raum in die Jahre gekommen und die Grunerstraße zerschneidet mit zahlreichen Fahrspuren, großflächigen Kreuzungen und angrenzenden Parkplätzen die historische Mitte.

Es ist heute ein Transitraum, der keine Qualität zum Verweilen bietet. Für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen ist es ein unattraktiver Stadtraum. Daher ist geplant, die Grunerstraße zu verlegen und den Straßenraum zugunsten von Straßenbahn und Fahrrad neu aufzuteilen. So entsteht Platz für ein neues Quartier zwischen Rathaus, Stadthaus und Nikolaiviertel. Berlin gewinnt dadurch wieder ein Stück der historischen Mitte.

Mit dem Inkrafttreten des Bebauungsplans im Jahr 2016 wurden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Entwicklung des Quartiers und für die Neuordnung des Hauptverkehrszugs geschaffen. Seit 2019 wird am neuen Straßenzug gebaut und die angrenzenden Flächen werden durch das Landesdenkmalamt im Rahmen von archäologischen Grabungen untersucht. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um mit der Realisierung des Quartiers zu beginnen.

Lage und Planungshistorie

Lage

Plangebiet mit Orientierungspunkten, 2019

Der Gründungskern der historischen Berliner Mitte liegt zwischen Stadtbahn und Spree. Der Molkenmarkt ist ein wichtiger Teil davon. Das Plangebiet wird vom Roten Rathaus, Alten Stadthaus und Nikolaiviertel begrenzt. Innerhalb des Gebiets liegen das Neue Stadthaus, das Palais Podewill sowie die Klosterruine. Neben den Gebäuden ist das Gebiet durch dominante Verkehrsflächen geprägt. Die Grunerstraße mit zahlreichen Fahrspuren, großflächigen Kreuzungen und angrenzenden Parkplätzen zerschneidet die historische Mitte.

Planungshistorie

Am Molkenmarkt ist vor allem die Veränderung von Dauer. Rund um den ältesten Markt von Berlin gab es den ersten Bauboom bereits im Mittelalter. Seitdem wird im Gründungskern von Berlin gebaut und gehandelt. Im Laufe der Geschichte hat sich der Molkenmarkt stetig verändert und ist heute kaum wiederzuerkennen. Vom ehemals zentralen Markt mit dichter Bebauung und engen Straßen blieb wenig erhalten. Durch die Kriegszerstörungen und den Bau der Grunerstraße ging der innerstädtische Charme weitgehend verloren.

Die wechselvolle Geschichte Berlins hat ihre Spuren am Molkenmarkt hinterlassen – als Relikte im Boden oder noch erhaltene Bauten. Durch den Bau des neuen Quartiers wird an die historische Bedeutung des ältesten Platzes wieder angeknüpft. Die wechselvolle Geschichte des Ortes spielt dabei eine wichtige Rolle, um den Ort der Stadtgründung mit allen Facetten erlebbar zu machen.

Molkenmarkt von 1910 bis 2029

  • Im Jahr 1910 sind die historischen, kleinteiligen Strukturen sichtbar, die seit dem Mittelalter entstanden sind. Die Verwaltungsgebäude Rotes Rathaus und Altes Stadthaus sind bereits vorhanden.

    Im Jahr 1910 sind die historischen, kleinteiligen Strukturen sichtbar, die seit dem Mittelalter entstanden sind. Die Verwaltungsgebäude Rotes Rathaus und Altes Stadthaus sind bereits vorhanden.

  • Im Schwarzplan 1940 sind die Abriss- und Neubauarbeiten der nationalsozialistischen Stadtplanung am Molkenmarkt sichtbar. Das Neue Stadthaus sowie die Reichsmünze sind neu gebaut. Der Block vor dem Alten Stadthaus ist beräumt.

    Im Schwarzplan 1940 sind die Abriss- und Neubauarbeiten der nationalsozialistischen Stadtplanung am Molkenmarkt sichtbar. Das Neue Stadthaus sowie die Reichsmünze sind neu gebaut. Der Block vor dem Alten Stadthaus ist beräumt.

  • Im Jahr 1953 sind die Kriegszerstörungen sowie die Aufräum- und Abrissarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg sichtbar. Weite Teile der historischen Berliner Mitte sind zerstört.

    Im Jahr 1953 sind die Kriegszerstörungen sowie die Aufräum- und Abrissarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg sichtbar. Weite Teile der historischen Berliner Mitte sind zerstört.

  • Im Jahr 1990 sind weitläufige unbebaute Flächen der Magistrale Grunerstraße sichtbar. Das Nikolaiviertel ist als neuer Teil der Berliner Mitte errichtet worden. Die historischen Ursprünge der Stadt sind lediglich zu erahnen.

    Im Jahr 1990 sind weitläufige unbebaute Flächen der Magistrale Grunerstraße sichtbar. Das Nikolaiviertel ist als neuer Teil der Berliner Mitte errichtet worden. Die historischen Ursprünge der Stadt sind lediglich zu erahnen.

  • Im Schwarzplan 2019 sind neue Standorte des Einzelhandels sichtbar. Die Rathauspassagen, das Alexa und das Alea füllen bauliche Lücken in der Berliner Mitte.

    Im Schwarzplan 2019 sind neue Standorte des Einzelhandels sichtbar. Die Rathauspassagen, das Alexa und das Alea füllen bauliche Lücken in der Berliner Mitte.

  • In der Zukunft wird die Grunerstraße nah am Roten Rathaus verlaufen. Die neuen Gebäude werden auf den freien Bauflächen zwischen dem Roten Rathaus, Alten Stadthaus und Nikolaiviertel errichtet.

    In der Zukunft wird die Grunerstraße nah am Roten Rathaus verlaufen. Die neuen Gebäude werden auf den freien Bauflächen zwischen dem Roten Rathaus, Alten Stadthaus und Nikolaiviertel errichtet.

Archäologie

Der Molkenmarkt ist einer der Gründungsorte von Berlin. Zwischen Mühlendamm und Klosterruine haben sich Spuren aus 800 Jahren Stadtgeschichte im Boden erhalten. Das Landesdenkmalamt Berlin führt vor der Realisierung der Hochbauten und während des Baus des neuen Hauptstraßenzugs archäologische Ausgrabungen durch. Nach der Verlegung der Grunerstraße wird auch ein Großteil der aktuellen Straßenflächen untersucht werden.

Im gesamten Plangebiet befinden sich Orte von besonderer historischer Bedeutung – wie beispielsweise das Areal um die Ruine der Franziskaner-Klosterkirche oder der ehemalige Große Jüdenhof. Die Grabungen dokumentieren alle Spuren der wechselvollen Geschichte städtischer Quartiere, seien es mittelalterliche Holzkeller, frühe Elektrizitätswerke oder Weltkriegsbunker.

Seit dem Jahr 2019 werden zwei Grabungsfelder mit einer Gesamtfläche von fast 7.000 Quadratmetern auf beiden Seiten der Grunerstraße ausgegraben. Auf der Fläche A vor dem Alten Stadthaus konnten im ehemals dichtbebauten Quartier diverse Keller, Hausfundamente und für Hinterhöfe typische Befunde wie Brunnen, Pflaster oder Gruben freigelegt werden. In Teilabschnitten der Fläche B am Roten Rathaus wurde das 1889 in Betrieb genommene Elektrizitätswerk Spandauer Straße und Relikte des mittelalterlichen Stadtpalais‘ Haus Blankenfelde freigelegt.

Für mehr Informationen besuchen Sie auch die Webseiten:
  • Grabungen am Molkenmarkt, 2022

    Grabungen am Molkenmarkt, 2022

  • Grabungen am Molkenmarkt, 2022

    Grabungen am Molkenmarkt, 2022

  • Grabungen am Molkenmarkt, 2022

    Grabungen am Molkenmarkt, 2022

  • Plan der Archäologischen Grabungen des Landesdenkmalamts Berlin, Stand: 2021

    Plan der Archäologischen Grabungen des Landesdenkmalamts Berlin, Stand: 2021

  • Luftbild vom Molkenmarkt (1928)

    Luftbild vom Molkenmarkt (1928)

  • Einleger Geschichte

    PDF-Dokument (12.9 MB)

  • Einleger Archäologie

    PDF-Dokument (5.5 MB)

Städtebau

Geplante Blockstruktur am Molkenmarkt, 2019

Die Wiederbelebung der historischen Mitte und die Entwicklung des Molkenmarkts zu einem zukunftsorientierten, gemischten und vielfältigen Quartier ist auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung eine Herausforderung.

Seit 2016 gibt es einen gültigen Bebauungsplan, der den neuen Verlauf der Grunerstraße und eine geplante Bebauung auf fünf Baublöcken definiert. Es bestehen jedoch für den Standort zahlreiche Zielkonflikte. Aus diesem Grund hat sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen entschieden, eine städtebauliche Qualifizierung, bestehend aus einem offenen Wettbewerb und einem anschließenden Werkstattverfahren durchzuführen, um eine gemeinsame Vision für den Molkenmarkt unter den beteiligten Akteurinnen und Akteuren sowie der Stadtgesellschaft zu entwickeln.

Grundlage für die Auslobung des offenen Wettbewerbs waren neben dem bereits erwähnten, rechtskräftigen Bebauungsplan auch die in der Sondierungsphase 2020/2021 erarbeiteten acht Leitlinien. Der Fokus im offenen Wettbewerb lag auf städtebaulichen sowie freiraumplanerischen Gesamtkonzepten für das Quartier. Die architektonische Gestaltung einzelner Gebäude ist nicht Bestandteil des laufenden Verfahrens. Die Konkretisierung erfolgt später im Rahmen weiterer Architektur- und Freiraumwettbewerbe.

Bisherige städtebauliche Planungen

Die Planungen für die Verlegung der Grunerstraße und die Entwicklung des neuen Quartiers sind das Ergebnis eines umfangreichen Planungsprozesses. Erste Ideen zur Rückgewinnung des Molkenmarkts wurden nach der Wiedervereinigung gefasst und flossen in das Planwerk Innenstadt 1999 ein. Darauf aufbauend wurde anschließend ein Masterplan erarbeitet, der mit Beteiligung der Stadtgesellschaft in Workshops konkretisiert wurde.

Ein Bebauungsplan wurde erarbeitet und im Jahr 2016 nach Beschluss des Abgeordnetenhauses festgesetzt. Der rechtskräftige Plan bildet die Grundlage dafür, dass in der historischen Berliner Mitte wieder ein lebendiges Quartier mit einer vielfältigen Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Kultur entstehen kann.

Phase 1 (1992 – 2002): Erste Ideen zur Verlegung der Straßen und Bebauung des Molkenmarkts

Entwicklung von ersten Planungsideen zur Generierung von Bauflächen durch Verkleinerung und Umbau der Straßenräume Grunerstraße und Beschlussfassung eines städtebaulichen Konzeptes für den Molkenmarkt im Rahmen des Planwerks Innenstadt (1999).

Phase 2 (2003 – 2005): Einleitung des Bebauungsplanverfahrens

Einleitung des Bebauungsplanverfahrens und Erarbeitung eines Masterplans; Abstimmung im politischen Raum zur Liegenschaftspolitik und Vermarktungskonzepten am Molkenmarkt.

Phase 3 (2008 – 2009): Weitere Qualifizierung der städtebaulichen Ideen

Weiterentwicklung des Masterplans aus dem Jahr 2005 mit weiteren städtebauliche Überarbeitungen.

Phase 4 (2010 – 2016): Fortführung des Bebauungsplans

Fortführung des Bebauungsplanverfahrens unter Einbeziehung der Straßenumverlegung und intensive Abstimmungen im politischen Raum zur Festsetzung.

Phase 5 (2017 – 2022/23): Städtebauliche Qualifizierung in einem mehrstufigen Verfahren

Städtebauliche Qualifizierung bestehender Planungen in Sondierungsphase (2020/2021) und Planungsphase (2021/2022), Entwicklung einer ‚Charta Molkenmarkt‘ als Grundlage für die weitere Gebietsentwicklung (2023).

Städtebauliche Qualifizierung

  • Sondierungsphase

    Die Sondierungsphase lief seit Mitte 2020 bis Anfang 2021. Das bereits gesammelte Wissen und die Anregungen der Berliner:innen wurden hierbei weiterentwickelt und vertieft. Im nächsten Schritt wurde dieser Wissenspool vier zentralen Themenfeldern – #1 Atmosphärisches Quartier, #2 Vielfältiges Quartier, #3 Öffentliches Quartier und #4 Zukunftsfähiges Quartier – zugeordnet.

    Auf Basis dieser Schwerpunkte wurden im Rahmen von Fachlaboren gemeinsam mit Fachexpert:innen Anforderungen, Bedarfe und Fragen diskutiert und themenspezifisch weiterentwickelt. Die Essenzen dieses Austauschs mündeten in acht Leitlinien für die Quartiersentwicklung am Molkenmarkt. Diese bildeten die Grundlage für die nachfolgende Planungsphase, die in einer Broschüre festgehalten wurden.

  • Wettbewerbsverfahren

    Die Auslobung ist die Aufgabenstellung, die alle Anforderungen und Belange, die an den Ort aus dem gültigen Bebauungsplan und den gemeinsam entwickelten acht Leitlinien gestellt werden, zusammenfasst. Interdisziplinäre Planungsteams haben auf deren Basis Konzepte (städtebauliche Entwürfe) für ein innovatives und vielfältiges Innenstadtquartier erarbeitet.

    Prämiert wurden die besten Entwürfe von einem Preisgericht, welches sich aus Fachexpert:innen verschiedener Disziplinen und einer Bürger:innenvertretung zusammengesetzt hat. An den Wettbewerb schloss sich das Werkstattverfahren an.

  • Werkstattverfahren

    Nach Abschluss des städtebaulichen freiraumplanerischen Wettbewerbes im November 2021 hat das Werkstattverfahren mit dem Auftaktkolloquium im Januar 2022 begonnen. Hierbei galt es, die im offenen städtebaulichen Ideenteil ausgewählten Entwürfe weiter zu qualifizieren. Diese Qualifizierung erfolgte in intensivem Austausch mit der Stadtgesellschaft im Rahmen von öffentlichen Werkstätten. An den Werkstätten nahmen sowohl das Preisgericht, die Projektpartner:innen am Molkenmarkt als auch interessierte Bürger:innen teil.

    In einer digitalen Bürger:innenwerkstatt Anfang Februar 2022 wurden Anregungen zur Weiterbearbeitung der prämierten Entwürfe gegeben. Die daraufhin überarbeiteten Entwürfe wurden in einem Zwischenkolloquium im April 2022 erneut vorgestellt und in einer Fachjury erörtert. In einer zweiten Werkstatt konnten sich die Bürger:innen erneut zu den Entwürfen äußern und Anregungen einbringen. Die zweite Überarbeitungsabgabe erfolgte im Mai 2022 und mündete in einer Abschlusspräsentation im September 2022.

    Am Ende des Werkstattverfahrens wurden die Qualitäten der beiden Entwürfe verdichtet und als Empfehlungen für die weitere Quartiersentwicklung durch die Jury formuliert. Diese bilden die Grundlage für die Charta Molkenmarkt.

Ergebnisse der Städtebaulichen Qualifizierung

  • Pop Up Wohnzimmer vor dem Alten Stadthaus, 2019

    Pop Up Wohnzimmer vor dem Alten Stadthaus, 2019

  • Acht Leitlinien bilden die Vision zum Molkenmarkt, die den Grundgedanken eines von Kooperation getragenen neuen Stadtquartiers in sich trägt (2021)

    Acht Leitlinien bilden die Vision zum Molkenmarkt, die den Grundgedanken eines von Kooperation getragenen neuen Stadtquartiers in sich trägt (2021)

  • Ein Preisträger des Wettbewerbes: Modellfoto des Entwurfes von Bernd Albers Gesellschaft von Architekten mbH mit Prof. Dr. Silvia Malcovati und Vogt Landschaftsarchitekten AG

    Ein Preisträger des Wettbewerbes: Modellfoto des Entwurfes von Bernd Albers Gesellschaft von Architekten mbH mit Prof. Dr. Silvia Malcovati und Vogt Landschaftsarchitekten AG

  • Ein Preisträger des Wettbewerbes: Modellfoto des Entwurfes von OS arkitekter mit cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB

    Ein Preisträger des Wettbewerbes: Modellfoto des Entwurfes von OS arkitekter mit cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB

  • Ergebnis des Werkstattverfahrens: Modellfoto des Entwurfes von Bernd Albers Gesellschaft von Architekten mbH mit Prof. Dr. Silvia Malcovati und Vogt Landschaftsarchitekten AG

    Ergebnis des Werkstattverfahrens: Modellfoto des Entwurfes von Bernd Albers Gesellschaft von Architekten mbH mit Prof. Dr. Silvia Malcovati und Vogt Landschaftsarchitekten AG

  • Ergebnis des Werkstattverfahrens: Modellfoto des Entwurfes von OS arkitekter mit cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB

    Ergebnis des Werkstattverfahrens: Modellfoto des Entwurfes von OS arkitekter mit cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB

Broschüren

  • Einleger Leitlinien

    PDF-Dokument (21.7 MB)

  • Einleger Städtebau

    PDF-Dokument (4.6 MB)

Dokumente aus dem Städtebaulichen Qualifizierungsverfahren

  • Auslobung: Wettbewerb zum Molkenmarkt, Berlin Mitte

    PDF-Dokument (6.8 MB)

  • Digitale Vorschau Wettbewerbsbeiträge

    PDF-Dokument (1.0 MB)

  • Ergebnisprotokoll Wettbewerb

    PDF-Dokument (9.7 MB)

  • Dokumentation Auftaktkolloquium

    PDF-Dokument (1.9 MB)

  • Zwischenkolloquium Werkstattverfahren

    PDF-Dokument (4.3 MB)

  • Dokumentation Digitale Bürger:innen-Information zum Molkenmarkt am 18.08.2021

    PDF-Dokument (765.4 kB)

  • Protokoll Abschlusskolloquium Werkstattverfahren

    PDF-Dokument (808.2 kB)

  • Empfehlungen Werkstattverfahren

    PDF-Dokument (453.6 kB)

Für mehr Informationen besuchen Sie auch die Molkenmarkt-Webseite unter:

Bauleitplanung

Planzeichnung des Bebauungsplans 1–14 (Blatt 1), am 29.09.2016 in Kraft getreten

Mit dem Bebauungsplan 1-14 werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine umfassende städtebauliche Neustrukturierung in Annäherung an den historischen Stadtgrundriss und eine Aufwertung des Molkenmarkts geschaffen. Die Rückgewinnung von Bauflächen für ein urbanes Stadtquartier erfordert die Verlegung des Straßenzuges Mühlendamm – Molkenmarkt – Grunerstraße. Der Bebauungsplan besteht deshalb aus zwei Blättern, der Planzeichnung des Bebauungsplans mit den städtebaulichen Festsetzungen für das Quartier (Blatt 1) und einer Planzeichnung mit planfeststellungsersetzenden Festsetzungen für den Hauptstraßenzug (Blatt 2).

Das Abgeordnetenhaus hat dem Bebauungsplan am 12.05.2016 zugestimmt. Mit der Verkündigung im Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin am 29.09.2016 ist der Bebauungsplan in Kraft getreten. Der Bebauungsplan wurde durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt aufgestellt, da das Abgeordnetenhaus von Berlin das Quartier Molkenmarkt zum Gebiet von außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung nach § 9 des Ausführungsgesetzes zum Baugesetzbuch (AGBauGB) erklärt hat.

Der Bebauungsplan 1-14 trifft Festsetzungen im Sinne des § 30 Abs. 1 BauGB, insbesondere zu künftigen Baugebieten und ihrer Bebaubarkeit, zu öffentlichen Straßenverkehrsflächen und Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung sowie zu Flächen für den Gemeinbedarf und öffentlichen Grünflächen.

Als Art der baulichen Nutzung werden Kerngebiete nach § 7 Baunutzungsverordnung, Mischgebiete nach § 6 Baunutzungsverordnung und allgemeine Wohngebiete nach § 4 Baunutzungsverordnung festgesetzt. Zwischen Kloster- und Littenstraße wird eine Fläche für den Gemeinbedarf gesichert, um den Bau einer Schule zu ermöglichen.

An der Kirchenruine in der Klosterstraße wird eine gewidmete Grünanlage zum Teil als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung einer öffentlichen Parkanlage gesichert. Ergänzend wird westlich der Klosterstraße eine weitere öffentliche Grünfläche festgesetzt.

Vor dem Alten Stadthaus ist ein verkehrsberuhigter Bereich vorgesehen, um einen angemessenen Vorplatz des Baudenkmals mit repräsentativer Funktion zu gewährleisten. Eine dementsprechende Festsetzung sichert auch die öffentliche Zugänglichkeit des Großen Jüdenhofs. Mit Gehrechten zu belastende Flächen innerhalb der Baugebiete ergänzen das öffentliche Wegesystem.

Verkehrsplanung

Planfeststellungsersetzender Bebauungsplan 1–14 (Blatt 2), am 29.09.2016 in Kraft getreten

Die Schaffung der neuen Gebäude am Molkenmarkt setzt die Verlegung und Neustrukturierung der Straßen voraus. Der Bebauungsplan 1-14 schafft mit planfeststellungsersetzenden Festsetzungen (Blatt 2) die Voraussetzungen zur Verlegung der Grunerstraße und die Anpassung des bisherigen Verkehrsknotens Grunerstraße – Stralauer Straße – Mühlendamm – Spandauer Straße in zwei Teilknoten.

Mit den Umbauarbeiten der Hauptverkehrszüge wurde im Jahr 2019 begonnen. Der Bau der untergeordneten Quartiersstraßen erfolgt voraussichtlich ab dem Jahr 2022, wenn die Bauarbeiten am Hauptverkehrszug abgeschlossen sind.

  • Planzeichnung Blatt 1

    PDF-Dokument (1.8 MB)

  • Planzeichnung Blatt 2

    PDF-Dokument (506.0 kB)

  • Begründung

    PDF-Dokument (6.0 MB)

Umsetzung

Straßenbau

Mitte Dezember 2022 konnten die nördlichen Fahrbahnen und Nebenanlagen des Mühlendamms, der Spandauer Straße und Grunerstraße fertiggestellt werden und wurden in Richtung Potsdamer Platz zwischen dem Straßentunnel Alexanderplatz und der Mühlendammbrücke planmäßig für den Verkehr freigegeben. In 2024 werden voraussichtlich alle Fahrbahnleistungen fertiggestellt sein.

Archäologische Grabungen

Die archäologische Erschließung des Molkenmarktes startete 2019. Da die Untersuchungen fast ein Fünftel der mittelalterlichen Stadtfläche Berlins erfassen, werden die Grabungen noch mehrere Jahre andauern.

Wie geht es am Molkenmarkt weiter?

Das städtebauliche Qualifizierungsverfahren endete am 13. September 2022 mit einer gemeinsamen Abschlusspräsentation.

Am Ende des Werkstattverfahrens wurden die Qualitäten der beiden Entwürfe verdichtet und als Empfehlungen für die weitere Quartiersentwicklung durch die Jury formuliert. Diese bilden die Grundlage für die Charta Molkenmarkt.
Die Charta Molkenmarkt sichert die ermittelten städtebaulichen und freiraumplanerischen Qualitäten in Form eines Masterplans sowie eines Gestaltungshandbuchs. Der Masterplan beinhaltet räumliche Vorgaben zur Quartiersentwicklung auf Grundlage des Bebauungsplanes, der programmatischen Quartiersleitlinien sowie der Empfehlungen des Werkstattverfahrens. Das Gestaltungshandbuch bildet die Basis für die späteren blockspezifischen Hochbau- und Freiraumwettbewerbe.

Für aktuelle Informationen rund um das Projekt besuchen Sie auch die Molkenmarkt-Webseite:

Downloads

Historische und aktuelle Fotos des Molkenmarkts sowie weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf

Beteiligung

  • Beteiligung Städtebauliche Qualifizierung

    PDF-Dokument (29.4 kB)

  • Übersicht über Beteiligung am Molkenmarkt

    PDF-Dokument (131.1 kB)

  • Dokumentation Digitale Bürger:innen-Information zum Molkenmarkt am 18.08.2021

    PDF-Dokument (765.4 kB)