Der erste Bauboom in Berlin und Brandenburg fand im hohen Mittelalter statt. Im ausgehenden 12. und 13. Jahrhundert entstanden unter der Herrschaft der askanischen Landesherren zahlreiche Städte zwischen Elbe und Oder. Zwei davon wurden benachbart zu beiden Seiten der Spree angelegt: die Doppelstadt Berlin-Cölln. Sie bildet den Kern der 800 Jahre jungen Metropole Berlin. Die von Handwerkern und Kaufleuten geführten Bürgerschaften errichteten zwar jeweils eigene Stadtbefestigungen, Rathäuser, Pfarrkirchen und Marktplätze. Maßnahmen zur Durchsetzung und Realisierung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen stimmten sie jedoch ab.
Der 1298 erstmals urkundlich erwähnte, wohl an Stelle einer Furt über die Spree errichtete Mühlendamm bildete die wichtigste Verbindung der Cöllner Inselstadt mit der größeren Schwester Berlin. In seinem Umfeld kam es vor allem im 13. und 14. Jahrhundert zu erheblichen Bauaktivitäten, darunter die Errichtung der Pfarrkirche St. Nikolai.
Die mittelalterliche Stadt Berlin hatte eine überschaubare Größe. Vom Mühlendamm im Westen bis zur Stadtmauer neben der Klosterkirche der Franziskaner im Osten konnte die südliche Altstadt Berlins in wenigen Minuten zu Fuß durchquert werden. Ab dem 14. Jahrhundert wurden die Holzhäuser nicht zuletzt wegen der häufigen Stadtbrände nach und nach durch Steinhäuser ersetzt.
Der Neubau des Berliner Rathauses an alter Stelle leitete in den 1860er Jahren die Überformung der Altstadt mit städtischen Großbauten ein. Der Boom der wilhelminischen Gründerzeit verlieh der wachsenden Industrie- und Handelsmetropole Berlin eine hohe Dynamik. Dabei trieb – anders als etwa in Paris oder London – nicht der Staat, sondern die städtische Verwaltung den massiven Stadtumbau Berlins voran.
Dieser Umbau setzte sich auch in den Zeiten des Nationalsozialismus fort, zum Beispiel mit den Umgestaltungsideen am Molkenmarkt zu einem Gauforum. Im 2. Weltkrieg ist die historische Altstadt weitgehend zerstört worden. Die baulichen Überreste wurden durch die Umgestaltung zur Hauptstadt der DDR stark überformt.