Der Spielberg im Ernst-Thälmann-Park: Gelungener Spagat zwischen Denkmalschutz und Sicherheit

Eroeffnung des Spielbergs im Ernst-Thaelmann-Park

Bahn frei - der Rutschenhügel auf dem Spielberg mit extra glatt poliertem Beton

Eröffnung des Spielbergs im Ernst-Thälmann-Park

Unter Denkmalshutz stehende Klinkermauern wurden mit neuen Spielmöglichkeiten ergänzt

So sehr die tagaktive Nachtigall sich auch mühte, sie konnte den Kinderjubel an der südlichen Spitze des Ernst-Thälmann-Parks nicht übertönen. An der Ecke Danziger und Greifswalder Straße wurden 1984 zwei Gasometer gesprengt, danach entstand hier eine kleine, grüne Oase mit Plansche und Spielplatz. Manche der vielen Kinder, die am 4. Mai zur Neueröffnung der Anlage mit ihren Familien gekommen sind, kennen den Spielplatz noch gar nicht. Der Rutschenhügel war seit 2020 gesperrt und die gesamte Anlage lag im Dornröschenschlaf. Doch der Bezirk Pankow und die Akteure im Fördergebiet nahmen das nicht hin. Die Finanzierung aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung stand bald in Aussicht, doch zunächst waren diverse Beteiligungsrunden und Konzepte nötig, denn seit 2014 steht der gesamte Ernst-Thälmann-Park unter Denkmalschutz.

Eroeffnung des Spielbergs im Ernst-Thaelmann-Park

Warten auf die Enthüllung der Rutsche

Den Spielplatz attraktiv und sicher und gleichzeitig im Einklang mit dem Denkmalschutz zu gestalten, war keine leichte Aufgabe, doch am Ende ist es gelungen: Die Bauleiterin Leane Benjamin vom Straßen- und Grünflächenamt fand mit der beauftragten Landschaftsarchitektin Brigitte Gehrke und den Firmen Creative Atelier und Spiel-Bau sogar zeitgemäße Spielmöglichkeiten für die niedrigen Klinkermauern, die auf der Sandfläche stehen. Die Attraktion aber ist der große Rutschenhügel.

Sebastian Holtkamp von der Gebietsbeauftragten Planergemeinschaft eG machte es für die Kinder ziemlich spannend, bis sie die vier Meter breite und sieben Meter lange Rutsche aus poliertem Beton endlich ausprobieren konnten. Erst einmal galt es, aufmerksam den Reden der Gäste von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Bauen und Wohnen und aus dem Bezirksamt Pankow zu lauschen.

Staatssekretär Stephan Machulik, Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler und Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki eröffnen den neuen Spielberg

Staatssekretär Stephan Machulik, Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler und Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki eröffnen den neuen Spielberg

Zur Feier des Tages waren Staatssekretär Stephan Machulik, Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki und Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler gekommen. Der erinnerte an die vielen kleineren Maßnahmen im Ernst-Thälmann-Park, die letztlich dafür sorgen, dass die Pflanzen bewässert werden, die Wege barrierefrei sind und die Kinder auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerkes sicher spielen können. Rund 2 Millionen Euro aus dem Programm Stadtumbau/Nachhaltige Erneuerung und 2,2 Millionen Euro aus Ausgleichsbeträgen sind in den letzten Jahren in die Sanierung und Aufwertung des Parks geflossen.

Gemeinsam mit den Gästen aus der Politik lösten die Kinder dann oben die Knoten, unten wurde von vielen Händen an den vier leuchtenden Stoffbahnen gezogen und dann war der Weg endlich frei. Der neue Fallschutz aus Gummigranulat bremste die Kids, bevor sie wieder die mit Geländern gesicherten Treppen und Rampen hochstürmten, vorbei an der neuen Bepflanzung nach altem Muster.

Eroeffnung des Spielbergs im Ernst-Thaelmann-Park

Die Jungpflanzen an der Pergola haben Platz um sich gut zu entwickeln

Was man auf dem Rutschenauslauf und an den Kletternetzen zwischen den Mäuerchen auf der Sandfläche noch alles anstellen kann, zeigte ein Artist mit einer Jonglage-Show, bestens angepasst an diesen tollen Ort.

Die Erwachsenen konnten sich inzwischen darüber informieren, wie die Fördermittel des Stadtumbaus und der Nachhaltigen Erneuerung im Ernst-Thälmann-Park und im gesamten Fördergebiet Prenzlauer Berg in den letzten Jahren verwendet wurden. Seit 2001 flossen rund 46 Millionen Euro in das gesamte Fördergebiet Prenzlauer Berg. 2025 werden die letzten Mittel bewilligt, ein letzter Schwerpunkt ist die Gestaltung des Mittelteils der Werneuchener Wiese, zu der in diesem Jahr die Planung beginnen soll.

Sehr bald schon, nämlich im Juni, wird auch die Plansche an warmen Tagen angestellt, versprach Stadträtin Manuela Anders-Granitzki. Die Kletterpflanzen an der Pergola brauchen noch etwas Zeit zum Ranken, dann wird die grüne Oase im ruhigeren Teil der Anlage wieder so schön sein, wie sie vor 40 Jahren gedacht war. Und auch die Nachtigall fühlt sich hier weiterhin wohl.