Berlin will Schwammstadt werden – anders gesagt, auch im urbanen Umfeld soll der natürliche Kreislauf aus Niederschlag, Versickerung oder Verdunstung wieder wirksam werden. Das ist kein Selbstzweck, sondern ein entscheidender Beitrag zur Anpassung der Metropole an den Klimawandel.
Noch fließt der Niederschlag von Berliner Straßen und Plätzen meist ungenutzt in den Mischkanal und bei Starkregen häufig zusammen mit ungeklärtem Abwasser in die Spree. So war es auch im Entwicklungsgebiet der Rummelsburger Bucht. Heute befindet sich dort ein Mitte der 1990er Jahre erbautes Wohngebiet, von dem kein Regenwasser mehr in die Kanalisation gelangt.
Es versickert oder verdunstet dort vor Ort, speist damit die Schatten spendenden Grünflächen und kühlt zusätzlich durch Verdunstung die Umgebung. Ein einfaches Prinzip und doch vor allem in Bestandsquartieren nicht leicht umzusetzen, was sich an den immer noch wenigen Beispielen von quartiersbezogenem Niederschlagsmanagement in Berliner Innenstadtlagen ablesen lässt. Ein Beispiel wird aktuell durch den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Graefekiez erprobt.