Dieses ambitionierte Ziel des respektvollen Miteinanders hält Architekt Prof. Jens Ludloff für bemerkenswert. Denn der Ort – in Sichtweite zu dem von Mies van der Rohe errichteten Revolutionsdenkmal (von den Nazis 1935 zerstört) – sei dafür ein guter Impuls. Ludloff lobte die Initiative des Bezirkes, diese schwierige Fläche mit einem Kindergarten zu bebauen. Schwierig, weil der Ort politisch geprägt sei, die Lärm-Emission vom benachbarten Bahngelände hoch, das Gelände abschüssig und das Grundstück zudem noch einen ungewöhnlichen (trapezförmigen) Grundriss hat.
Dass diese Herausforderungen möglicherweise erst recht zu kreativen Lösungen führten, erklärt nach dem Richtschmaus Architektin Laura Fogarasi-Ludloff. Sie zeigt bei einer Führung durchs Haus die Raumaufteilung, die besondere Anordnung der Sanitär-Anlagen für die Kinder inmitten der großen Flure und den Fahrstuhl-Schacht – auch der ganz aus Holz. Das Problem mit dem Lärm vom nahen Bahnbetriebswerk habe man versucht durch eine zweischenklige Schallschutzmauer zu lösen.
Bis zum Oktober soll das Gebäude samt Garten fertig gestellt sein. Zu einem späteren Zeitpunkt ist dann die Umgestaltung des Restgrundstücks zu einem Spielplatz geplant. Aber dies ist ein Projekt, über das wir an anderer Stelle berichten werden.